Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali erklärt, warum sich ein verpatzter Saisonstart wie 2012 dieses Jahr schlimmer auswirken würde und warum er dies ausschließt
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Fernando Alonso hat den WM-Triumph 2012 nur um läppische drei Punkte verpasst. Doch bei den Roten aus Maranello weiß man genau, dass nicht das Saisonfinale in Brasilien den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gegeben hat, sondern, dass man den Titel bereits zu Saisonstart verloren hat. Zwar gewann Alonso bereits das zweite Saisonrennen in Sepang - das war aber vor allem auf die fahrerische Klasse des Spaniers und auf die wechselhaften Wetterbedingungen zurückzuführen.
Fakt ist, dass der F2012 bei den Testfahrten um zwei Sekunden zu langsam war - ein Rückstand, den Ferrari zwar überraschend schnell wettmachte, dennoch grenzt es an ein Wunder, dass Ferrari unter diesen Umständen überhaupt noch in den Titelkampf eingreifen konnte. Teamchef Stefano Domenicali stellt nun klar, dass er einen derart bockigen Start der Testfahrten dieses Jahr nicht mehr duldet.
"Das nächste Jahr wird in den ersten Rennen entschieden", vermutet er gegenüber 'auto motor und sport'. "Was uns im Vorjahr in Jerez passiert ist, wird sich dieses Jahr nicht wiederholen." Tatsächlich wäre dies 2013 noch bitterer, denn die Reglementrevolution 2014 zwingt die Teams dazu, sich früher als sonst auf die neuen Autos zu konzentrieren - es wird daher nicht mehr möglich sein, so lange am aktuellen Auto zu arbeiten, um die Fehler der Vorbereitungszeit auszubügeln.
"Die Teams werden ihre Arbeit für 2013 machen und dann mit den Vorbereitungen für 2014 weitermachen", bestätigt Domenicali. "Der Wechsel wird vermutlich im Juli passieren, daher müssen wir das Jahr gut beginnen."
Das ist auch der Grund, warum Ferrari die komplette Entwicklungsarbeit am diesjährigen Auto im TMG-Windkanal in Köln durchführen wird. Der Windkanal in Maranello, der in den Vorjahren falsche Daten ausspuckte, wird in der ersten Jahreshälfte modernisiert, damit man das Auto für 2014 wieder in Italien entwickeln kann. Domenicali ist davon überzeugt, dass der Windkanal nun nicht mehr zur Problemzone der Roten zählt: "Wir sind jetzt sicher, dass uns der Windkanal nicht mehr überraschen wird."