Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali will in den nächsten drei Rennen die Lücke zu Red Bull schließen - Im Qualifying sind die ersten beiden Startreihen das Ziel
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Ferrari hat in den vergangenen Rennen die Leistung im Qualifying als größtes Manko ausgemacht. Zuletzt in Kanada hat Sebastian Vettel (Red Bull) mit dem souveränen Sieg eindrucksvoll demonstriert, dass eine Pole-Position auch heute noch wichtig ist. Fernando Alonso schaffte es in dieser Saison noch kein einziges Mal in die erste Startreihe. In Malaysia, China und Bahrain fuhr der zweifache Weltmeister jeweils von Startplatz drei los, doch zuletzt kam er im Qualifying nicht über die Plätze fünf, sechs und sechs hinaus. Deshalb arbeitet Ferrari fieberhaft daran, die Performance auf eine schnelle Runde zu verbessern.
"Unser Ziel lautet, wir müssen in den nächsten drei Rennen die Lücke zur Spitze schließen", gibt Teamchef Stefano Domenicali die Parole an seine Ingenieure vor. "Ich glaube, dass wir in Silverstone konkurrenzfähig sein werden, denn wir waren dort auch in der Vergangenheit stark. Man muss aber viele Faktoren in Betracht ziehen. Die Reifen? Es hängt viel vom Wetter und den Temperaturen ab. Das Team ist ruhig und konzentriert. Wir wissen, dass wir ein gutes Ergebnis holen müssen, aber wir sind diesen Druck gewöhnt."
Ferrari hat schon 15. Mal den Grand Prix von Großbritannien gewonnen - Aintree und Brands Hatch mitgerechnet. 1951 siegte der kürzlich verstorbene Frolian Gonzalez. Zuletzt stand Alonso im Jahr 2011 ganz oben auf dem Siegerpodest. "Das war einer der größten Siege meiner Karriere", erinnert sich Domenicali zurück. "Es war ein ganz besonderes Rennen, denn wir hatten eine schwierige Saison. Und dass wir genau 60 Jahre nach dem ersten Ferrari-Sieg gewinnen, war ein Zeichen des Schicksals."
Domenicali erwähnt zwei Jahre nach diesem Sieg nicht, dass es damals große Streitigkeiten um das Motormapping gab. Im Rückblick erinnert sich der Ferrari-Teamchef nur an den Triumph: "Ich glaube, dass dieser spezielle Sonntag einen Platz in der Geschichte des Sports verdient hat. Es ist sehr traurig, dass erst vor wenigen Tagen Froilan Gonzalez verstorben ist. Wir werden an diesem Wochenende an ihn erinnern."
Mit einem besseren Qualifying soll der 16. Sieg auf der britischen Insel folgen. "Wir geben unser Bestes. Unsere Ingenieure arbeiten hart an diesem Aspekt, denn wir dürfen nicht zulassen, dass unsere Fahrer immer von soweit hinten starten müssen. Wir wollen konstant in den ersten beiden Reihen stehen. Das würde es für alle einfacher machen. Wenn man unser Potenzial im Rennen betrachtet, dann wird das noch mehr der Fall sein." Alonso hat vor Silverstone 36 WM-Punkte Rückstand auf Vettel. Bei den Konstrukteuren liegt Ferrari 56 Zähler hinter Red Bull zurück.