Donnerstag in Silverstone: Ricciardo im Fokus

, 18.07.2013

Zweiter Tag der Young-Driver-Days in Silverstone: Daniel Ricciardo fährt den Toro Rosso an die Spitze, den Red Bull in den Kies

Am zweiten Tag der Young-Driver-Days in Silverstone stand Toro-Rosso-Pilot Daniel Ricciardo eindeutig im Zentrum des Interesses. Der junge Australier fuhr am Vormittag in seinem Stammcockpit, am Nachmittag folgte die Bewährungsprobe im Red Bull RB9. Ob sich Ricciardo mit seiner Bewerbungsfahrt am Donnerstagnachmittag für das Cockpit neben Sebastian Vettel in der Saison 2014 empfehlen konnte, ist unklar. Der Australier war zwar schnell, aber auch im Kies.

Bei hochsommerlichen Bedingungen in Großbritannien übernahm Ricciardo nach der Mittagspause das Red-Bull-Cockpit von Antonio Felix da Costa (7./1:33.958 Minuten), der am Morgen noch eine weitere Chance im Weltmeisterauto bekommen hatte. Der potenzielle Webber-Nachfolger hatte sich vor dem Wechsel in das Red-Bull-Cockpit am Steuer seines Toro Rosso STR8 in 1:32.972 Minuten die Bestzeit gesichert. Diese wollte er offenbar im RB9 schnell toppen. Doch Ricciardo übertrieb es.

Nach nur sechs Runden rutschte der Australier mit seinem Auto im Bereich Luffield so tief in den Kies, sodass das Fahrzeug von Hilfskräften geborgen und per LKW zurück zur Box gebracht werden musste. Mit einem entschuldigenden Lächeln kam Ricciardo zurück zur Red-Bull-Garage. Der RB9 war unbeschädigt, nach kurzer Reinigung ging es weiter. Anschließend absolvierte er noch einmal 52 Runden ohne Zwischenfälle. Seine Red-Bull-Bestmarke von 1:33.187 Minuten reichte am Ende für Gesamtrang drei hinter dem starken Youngster Carlos Sainz jun. (2./1:33.016), der den Toro Rosso übernommen hatte.

Der Rookie im Toro Rosso schneller als Ricciardo im Red Bull? Dafür gibt es eine einfache Erklärung. Die Formel-1-Stammpiloten dürfen bei den Young-Driver-Days bei ihren Einsätzen nur nach Vorgabe von Pirelli in einem engen Setup-Rahmen fahren, die Nachwuchspiloten können hingegen munter mit Einstellungen und neuen Teilen experimentieren. Dennoch war die Leistung des Sohnes von Ex-Rallyeweltmeister Carlos Sainz beeindruckend.

Freitag kommen die Stars

Auf dem vierten Rang des Tagesklassements reihte sich Davide Valsecchi (Lotus/1:33.554) ein. Am E21 wurde am heutigen Donnerstag mit dem DDRS experimentiert. Auch bei McLaren standen weitere aerodynamische Entwicklungen auf dem Prüfstand. Oliver Turvey (5./1:33.864) war extrem fleißig und spulte am gesamten Tag 97 Runden ab. Hinter dem Briten wusste Landsmann James Calado (Force India/1:33.957) wieder einmal zu überzeugen. Stammpilot Paul di Resta arbeitete am Nachmittag mit den veränderten Pirellis und kam in 1:36.356 Minuten nur auf Rang 14.

Hinter Antonio Felix da Costa (7./1:33.958), der den Red Bull am Morgen immerhin noch einmal 19 Runden lang bewegen durfte, stellte Davide Rigon den Ferrari in 1:34.053 Minuten auf Rang acht. Der Italiener hatte auch am Donnerstag ein umfangreiches Testprogramm im F138 zu absolvieren. Bei Ferrari probierte man beispielsweise mehrere Frontflügel-Varianten aus. Rigon sorgte am Morgen für eine kurze Unterbrechung, als er seinen Wagen in langsamer Fahrt wieder an die Box brachte.

Für eine weitere Rotphase hatte zuvor Robijn Frijns (12./1:34.731) gesorgt. Der niederländische Sauber-Testpilot war zwischenzeitlich in den Kies gerutscht. Am Nachmittag übernahm Nico Hülkenberg (10.1:34.224) das Cockpit und absolvierte viele Longruns mit den Pirellis in Ungarn-Spezifikation. Die beiden Williams-Piloten Pastor Maldonado (9./1:34.116) und Daniel Juncadella (11./1:34.631) spulten ein unauffälliges Programm ab. Stark zeigte sich Caterham-Youngster Will Stevens (13./1:36.082), der Marussia-Tester Rodolfo Gonzalez (15./1:37.949) deutlich im Griff hatte.

Am morgigen Freitag werden die Testfahrten in Silverstone fortgesetzt. Zum Abschluss geben sich einige Stammpiloten der Formel 1 die Ehre. Bei Red Bull wird Weltmeister Sebastian Vettel am Nachmittag hinter dem Steuer sitzen, bei Ferrari soll Felipe Massa am Morgen einige Runden mit den neuen Reifen absolvieren. Bei Williams wird Susie Wolff im Fokus stehen, bei Sauber der Japaner Kimiya Sato.

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