Nico Rosberg lässt die Kritik von Niki Lauda an seinem Rücktritt nicht auf sich sitzen und kontert: "Niki selbst ist mitten am Rennwochenende ausgestiegen"
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Nico Rosberg kann die öffentlich geäußerte Kritik von Niki Lauda an seinem Rücktritt nicht verstehen. In einem Video, in dem er Leserfragen beantwortet, die zuvor von den Facebook-Fans von Motorsport-Total.com und Formel1.de eingereicht wurden, wundert sich der Weltmeister über den Aufsichtsratsvorsitzenden des Mercedes-Teams: "Ich habe die ganze Zeit viel mit Niki gesprochen", und dabei sei der Tenor "ganz anders, als er sich jetzt in der Presse gibt", gewesen. Nämlich geprägt von großem Verständnis.
Lauda hatte zuvor erklärt, Rosberg habe Mercedes mit seiner überraschenden Entscheidung über Nacht vor eine "Riesenproblematik" gestellt, da das Team nun einen neuen Fahrer suchen muss und die ganz großen Namen allesamt über bestehende Verträge verfügen. Mercedes über etwaige Rücktrittsgedanken nicht einmal vorgewarnt zu haben, sei "harter Tobak".
Rosberg lässt das nicht unkommentiert auf sich sitzen: "Genau deswegen habe ich es eine Stunde, nachdem ich das selbst für mich entschieden hatte, direkt Toto gesagt. Damit ich ihnen so viel Zeit wie möglich gebe, eine Alternative zu finden", erklärt er und betont: "Dass ich das Team im Stich lasse, kann man mir nicht direkt vorwerfen. Ich kann ja nicht nur wegen des Teams fahren."
"Ich glaube", zeigt er andererseits Verständnis für Laudas Aussagen, "das kommt vielleicht von seiner Enttäuschung heraus, die ich verstehen kann und die diese Entscheidung für mich am schwierigsten gemacht hat. Weil ich weiß, dass ich meine Rennsport-Familie in eine schwierige Situation bringe. Dessen bin ich mir sehr bewusst, und das war auch mit das Härteste."
Außerdem hält Rosberg augenzwinkernd fest, dass gerade Lauda mit solchen Kommentaren vorsichtig sein sollte: "Niki selbst ist 1979 mitten am Rennwochenende ausgestiegen, mitten in der Saison. Und er war jünger als ich. Vielleicht hat er das vergessen." Zur Erinnerung: Lauda hatte in Kanada 1979 plötzlich hingeschmissen, weil er eigenen Angaben nach keine Lust mehr hatte, im Kreis zu fahren. Sein damaliger Teamchef Bernie Ecclestone stand plötzlich ohne Fahrer da...