Dreikampf um den Sieg: Alonso bezwingt Vettel und Button

, 22.07.2012

Der Große Preis von Deutschland blieb auch am Sonntag in den Händen von Fernando Alonso - Sieg für den Spanier vor Sebastian Vettel und Jenson Button

Sebastian Vettel muss weiterhin vom Formel-1-Sieg auf dem Hockenheimring träumen. Fernando Alonso sicherte sich von der Pole-Position aus den Sieg, auch wenn er sich gleich gegen zwei Fahrer zur Wehr setzen musste. In der Anfangsphase war es Sebastian Vettel, der nicht abreißen ließ, nach dem zweiten Boxenstopp Jenson Button, der im Heck des Spaniers hing. Am Ende holte sich der Ferrari-Pilot den Sieg vor Vettel im Red Bull und Button im McLaren.

Punkte gab es ebenfalls für die Piloten auf den Positionen vier bis zehn: Kimi Räikkönen (Lotus), Kamui Kobayashi (Sauber), Sergio Perez (Sauber), Michael Schumacher (Mercedes), Mark Webber (Red Bull), Nico Hülkenberg (Force India) und Nico Rosberg (Mercedes).

Felipe Massa musste sich im Ferrari mit dem 13. Rang zufrieden geben, Timo Glock mit Rang 21. Lewis Hamilton gab das Rennen nach einem frühen Plattfuß kurz vor Rennende auf und stellte seinen McLaren an der Box ab.

Aufregung schon vor dem Rennen

Der Große Preis von Deutschland hatte am Sonntag schon seinen ersten Aufreger, da war das Rennen noch nicht einmal gestartet gestartet. Plötzlich machte das Gerücht die Runde, Red Bull drohe ein Start aus der Boxengasse oder gar eine Disqualifikation wegen eines Motormappings, das nicht dem Reglement entspreche. Angeblich blase man den Diffusor illegal mit Abgasen an.

Nach einigen Diskussionen gab es Entwarnung: Red Bull hat lediglich eine Grauzone des Reglements ausgenutzt, um sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil zu verschaffen. Mit anderen Worten: Dem Geist des Reglements entsprechend arbeitet die Mannschaft um Sebastian Vettel und Mark Webber zwar nicht, aber das Auto ist legal.

Nun ist der Automobilweltverband FIA gefordert, er muss die Lücke im Reglement stopfen. Vettel und Webber konnten von Ihren Startplätzen zwei und acht ins Rennen gehen. Ein Protest durch die Konkurrenz nach dem Rennen ist jedoch nicht ausgeschlossen.

Freundlicher ging es am dritten Tag auf dem Hockenheimring über der Strecke zur Sache, denn nach zwei Tagen mit dem einen oder anderen Regenschauer schien die Sonne. Bei Temperaturen um die 18 Grad drohte dieses Mal kein Regen.

Frontflügel-Verlust von Massa bleibt nicht folgenlos

Alonso erwischte einen guten Start und konnte die Führung verteidigen. Dahinter wurde es zwischen Vettel und Schumacher einige Kurven lang recht eng, doch der Red-Bull-Pilot konnte den zweiten Rang verteidigen. Weiter hinten büßte Massa seinen Frontflügel ein, als er einem Konkurrenten ins Heck fuhr, und musste zur Reparatur an die Box kommen.

Auch Grosjean suchte die Box auf, um für seinen Lotus einen neuen Frontflügel abzuholen. Hamilton zog sich vermutlich durch die scharfen Karbonteile von Massas Frontflügel einen Plattfuß zu und musste in langsamer Fahrt an die Box fahren.

Die Abstände nach den ersten vier Runden: Alonso vor Vettel, Schumacher, Hülkenberg, Button, Maldonado, Webber, di Resta, Räikkönen und Ricciardo auf dem zehnten Rang. Kobayashi Elfter vor Perez. Rosberg 14., Glock 18., Massa 21. und Hamilton 22.

Button arbeitet sich nach vorn

Während Lewis Hamilton sich im hinteren Feld nach dem Reifen über ein unfahrbares Auto beschwerte - aber dennoch erst mal die schnellste Rennrunde fuhr - arbeitete sich Button nach vorn. Der Teamkollege überholte erst Hülkenberg und hing dann im Heck von Schumacher, den er sich in der elften Runde schnappte und somit bereits auf dem dritten Rang lag.

Bereits in der zwölften Runde kam Räikkönen zum ersten Stopp an die Box. Hülkenberg, Webber und Rosberg folgten einen Umlauf später. Schumacher holte sich in der 15. Runde neue Reifen ab. Der führende Alonso holte sich in der 19. Runde neue Gummis ab, Button einen Umlauf später. In der 20. von 67 Runden holte sich dann auch Vettel neue Reifen ab - ebenfalls die harten.

Alonso hat das Feld im Griff - noch

Nach der ersten Runde an Boxenstopps änderte sich ganz vorn an der Spitze nichts - im Gegenteil, Alonso profitierte sogar von dem etwas früheren Stopp. Die Abstände nach 23 Runden: Alonso 2,1 Sekunden vor Vettel, 5,6 vor Button, 11,8 vor Räikkönen, 14,8 vor Schumacher, 17,1 vor Hülkenberg, 17,5 vor Perez, 19,5 vor Webber, 24,5 vor di Resta und 24,9 vor Kobayashi auf dem zehnten Rang. Rosberg Zwölfter (+26,6), Massa 15. (+38,5), Hamilton 18. (+57,7), Glock 23. (+1 Runde).

Auf dem härteren Reifen funktionierte der Red Bull in der Folgephase auf dem härteren Reifen besser, denn der Vorsprung Alonsos schmolz dahin. In Runde 27. hatte Vettel nur noch 1,0 Sekunden Vorsprung. Aber auch Button kam dem Duo näher - mit einer neuen schnellsten Rennrunde zog er bis auf 4,9 Sekunden an Alonso heran.

Der Kampf um den Sieg wird zum Dreikampf

In der 33. Runde musste sich Hamilton zunächst die Blöße hingeben, sich überrunden lassen zu müssen. Teamkollege Button hatte sich unterdessen an die Spitze herangearbeitet, hatte in Runde 34 nur noch 2,7 Sekunden Rückstand auf Vettel. Der Red-Bull-Pilot wiederrum hing weiterhin im Heck von Alonso, tat sich aber schwer, einen Überholversuch zu starten. Doch in der 34. Runde gab es das Kuriosum, dass sich Hamilton gegen Vettel zurücküberrundete - und prompt die schnellste Rennrunde fuhr. Über Funk meldete das Team Vettel unterdessen Probleme mit dem Energierückgewinnungssystem KERS.

In der 39. Runde holte sich Räikkönen zum zweiten Mal neue Reifen ab, Button und Webber in Runde 41. Alonso und Vettel kamen zeitgleich in der 40. Runde. Während Alonso vorn bleiben konnte, verlor Vettel einen Rang an Button. Der Heppenheimer erhielt vom Team die Aufforderung, den dritten Rang nach Hause zu fahren.

Button bleibt dran - aber der Angriff bleibt aus

In der 46. Runde hatte Button nur noch 0,7 Sekunden Rückstand auf Alonso. Die Abstände in Runde 49: Alonso 0,7 vor Button, 3,0 vor Vettel, 16,2 vor Räikkönen, 22,9 vor Schumacher, 28,6 vor Kobayashi, 32,2 vor Perez, 35,7 vor Rosberg, 40,9 vor Webber und 47,4 vor di Resta auf dem zehnten Rang. Hülkenberg Elfter (+48,1), Massa 14. (+71,1), Hamilton 16. (+73,5), Glock 22. (+1 Runde).

Die Positionen und Abstände zehn Runden vor Rennende: Alonso 0,6 vor Button, 3,1 vor Vettel, 15,0 vor Räikkönen, 23,3 vor Kobayashi, 30,8 vor Perez, 36,6 vor Schumacher, 45,2 vor Webber, 47,1 vor Hülkenberg und 54,0 auf Rosberg auf dem zehnten Rang. Massa 13. (+71,7), Hamilton 16. (+1 Runde), Glock 22. (+2 Runden). Hamilton stellte unterdessen in der 58. Runde sein Auto an der Box ab.

Vettel robbte sich in der Schlussphase wieder an Button heran, drei Runden vor Rennende hatte der Deutsche nur noch 0,8 Sekunden Rückstand auf Button. Dem Briten wiederum fehlten 1,9 Sekunden auf Alonso. In der 66. Runde schnappte sich Vettel vor der Haarnadel Button - überholte den McLaren-Piloten dabei aber neben der Strecke. Ob das noch ein Nachspiel hat?

Ausführlicher Rennbericht folgt an dieser Stelle in Kürze

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