Ecclestone betont: "Keine Veränderung"

, 17.01.2014

Bernie Ecclestone bekräftigt, dass er trotz seiner Entmachtung weiter wie bisher agieren wird und vollste Unterstützung genießt: Rückkehr in den Vorstand geplant

Die Nachricht von Bernie Ecclestone Ausschluss aus dem Vorstand der Formel 1 war ein Paukenschlag - jedoch nicht für den 83-Jährigen selbst. Der Brite, der das Tagesgeschäft weiter wie bisher führen will, erklärt, dass die Entscheidung der CVC schon vor vielen Monaten getroffen wurde. Sollte der Prozess gegen Ecclestone eröffnet werden, so würde er seinen Posten vorerst verlieren. Das ist nun geschehen. Doch sobald die Sache zu den Akten gelegt wird, soll Ecclestone wieder in den Vorstand rücken.

"Jeder im Vorstand zeigt mehr als eine Million Prozent Unterstützung", erklärt der Zampano gegenüber 'Press Association Sport'. "Sie wollen einfach, dass ich mit dem weitermache, was ich immer tue." Für Ecclestone bedeutet dies, dass er weiter "business as usual" veranstalten darf. Signifikante Verträge müssen nun allerdings vom Vorstand abgesegnet werden, Ecclestone steht unter besonderer Beobachtung.

"Es geht einfach nur darum, dass wenn ich etwas kaufen wollen würde, ich es ohne das Einverständnis des Vorstandes nicht tun kann. Aber wenn es um Rennen und Strecken geht, dann wird es wie eh und je sein", sieht der 83-Jährige keine große Veränderung auf die Formel 1 zukommen. Auch auf seine Tätigkeit bei Rechteinhaber Formula One Management (FOM) habe der Prozess keinen Einfluss. "Es wird keine Veränderung geben", bestätigt Ecclestone.

Auch die Teams rechnen nicht mit bahnbrechenden Auswirkungen: Bisher haben die Rennställe zurückhaltend auf den bevorstehenden Ecclestone-Prozess reagiert. "Es gilt die Unschuldsvermutung", sagt etwa Red Bulls Motorsportberater Helmut Marko am Donnerstag dem 'SID': "Bis zu einem Urteil können drei bis vier Jahre vergehen. Das sind natürlich keine lustigen Umstände, aber bis zu einem Urteil bleibt er unser Ansprechpartner." Ferrari, Lotus oder Williams wollten sich bisher nicht zu dem Vorgang äußern.

Indes hagelt es aber Kritik von anderer Seite: Sylvia Schenk, Sportbeauftragte der Anti-Korruptionsorganisation Transparency International, hat das Festhalten der Formel 1 an dem wegen Anstiftung zur Untreue und Bestechung angeklagten Bernie Ecclestone kritisiert. "Wer etwas auf sich hält, darf eigentlich nicht mehr mit diesem Mann zusammenarbeiten", sagt Schenk dem 'SID'.

Zwar sei sein Rückzug aus dem Formel-1-Vorstand ein erstes Zeichen, aber "es bleibt zu befürchten, dass er der Macher und das Gesicht der Formel 1 bleibt", sagt die 61-Jährige: "Das wirft auf die Formel 1 und ihre Partner wie Mercedes oder Ferrari ein schlechtes Licht." Schenk erwartet, dass Unternehmen wie Mercedes, Ferrari oder Red Bull nun reagieren und aus dem eigenen Interesse heraus mehr Druck auf Ecclestone ausüben: "Die Ausstrahlung und das Image aller Beteiligten wird in dem anstehenden Prozess, der sicher langwierig wird, leiden."

Ab Ende April wird Ecclestone in München der Prozess gemacht. Im Falle einer Verurteilung drohen dem umstrittenen Manager bis zu zehn Jahre Haft. Es gilt aber auch als nicht unwahrscheinlich, dass es zwischen Ecclestone und der Staatsanwaltschaft zu einem Deal kommt. Der Brite bezahlt den Schaden, den er der BayernLB zugefügt haben soll - rund 300 Millionen Euro. Im Gegenzug wird der Prozess drastisch verkürzt und Ecclestone bekommt einen Strafnachlass. Ansonsten könnte der Prozess drei bis vier Jahre dauern. Doch egal, wie lange der Prozess geht: "In der Minute, in der der Prozess vorbei ist, werde ich wieder im Vorstand sitzen", kündigt Ecclestone an.

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