Bernie Ecclestone argumentiert vor Gericht, er könne sich an die Ereignisse rund um den Formel-1-Verkauf nicht erinnern - Selbst die Vorwoche bereite Schwierigkeiten
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Nach dem Start in der vergangenen Woche geht der Constantin-Prozess nun in die zweite Runde. Im Mittelpunkt: Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, dem vom Film- und TV-Rechtekonzern Constantin Medien vorgeworfen wird, dafür gesorgt zu haben, dass 47 Prozent der Formel-1-Anteile beim Verkauf von der Bayern-Landesbank an CVC Capital Partners unterbewertet werden und Constantin damit um die zehn Prozent der Verkaufssumme umfällt. Dieser Anteil hätte dem Unternehmen ab einem Verkaufspreis von 1,1 Milliarden Dollar zugestanden.
Das Problem: Der Verkauf ging vor rund acht Jahren über die Bühne und der 83-jährige Ecclestone, dessen Anwalt vor Beginn des Schadenersatz-Prozesses anmerkte, dass sein Mandant Seh- und Hörschwierigkeiten habe, kann sich nur noch bruchstückhaft an die damaligen Ereignisse erinnern.
Als ihm Costantin-Anwalt Philip Marshall am Montag eine Frage über seine Familienstiftung Bambino stellte, meinte Ecclestone laut dem 'Guardian' nur: "Ich lerne gerade viel, wofür ich mich bei Ihnen bedanken muss, denn das ist vor zwölf Jahren passiert. Ich habe währenddessen ein paar Schwierigkeiten, mich zu erinnern, was vergangene Woche passiert ist."
Auch, als er auf eine Besprechung angesprochen wurde, die angeblich im Vorjahr stattgefunden habe, hatte der Formel-1-Boss Schwierigkeiten mit seinem Gedächtnis: "Ich weiß nicht mehr, was der Grund der Besprechung war. Ich kann mich an die Besprechung nicht mehr erinnern. Ich habe hunderte Besprechungen im Monat, aber wenn Sie meinen, dass es da eine Besprechung gab, dann war da offensichtlich eine Besprechung. Ich weiß aber nicht mehr warum."
Dennoch plädiert Ecclestone nach wie vor auf unschuldig und sieht keine Gefahr, dass der Prozess negative Auswirkungen für die Formel 1 haben könnte: "Es ist gut, denn viele Fakten kommen an das Tageslicht."