Bernie Ecclestone gab zu, selbst lange an der Fertigstellung der Strecke in Korea gezweifelt haben. Ältere Strecken sieht er dafür in Gefahr.
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Bernie Ecclestone war lange der Fels in der Brandung, als sich im Sommer immer größere Zweifel darüber anhäuften, ob der Korea Grand Prix am kommenden Wochenende wirklich in Szene gehen würde. Er bestand darauf, dass alles fertig sein und es ein Rennen geben wird. Nun hat er allerdings eingeräumt, dass er durchaus seine Zweifel hatte. "Jetzt ist es geschafft", meinte er gegenüber dem Guardian. "Vorigen Monat dachte ich nicht, dass es fertig wird. Dann wäre es sicher abgesagt worden."
Nun ist Korea aber gesichert und damit ein weiteres asiatisches Rennen im Kalender. Ecclestone verteidigte seinen Expansionskurs in Richtung Osten und die immer weitere Abwanderung aus Europa. "Letztendlich hat der gesunde Menschenverstand gesiegt und wir haben expandiert. Es geht nur um den Mut, das zu tun", sagte der Brite. Allerdings geht das auf Kosten der traditionellen europäischen Rennen, die immer mehr unter Druck kommen oder aus dem Kalender fallen. So könnte auch Spa-Francorchamps Gefahr laufen, wieder aus der Formel 1 zu verschwinden. "Absolut", meinte Ecclestone dazu.
Regierung muss helfen
"Wenn es nicht von der Regierung unterstützt würde, dann wäre es weg, weil sie es sich nicht leisten könnten. Es ist mit dem britischen Grand Prix das Gleiche." Eine Schwierigkeit daran ist, dass den neuen Kursen, im Normalfall aus dem Designbüro von Hermann Tilke, vorgeworfen wird, dass ihnen der Charakter der Traditionsstrecken fehle. "Unser Problem ist, wir wollen Rennstrecken bauen, die supersicher sind. Es gibt nicht so viel auf und ab, weil man einen neuen Kurs nicht einfach irgendwo hin bauen kann. Aber eine der besten Strecken der Welt ist die in der Türkei. Das ist ein toller Kurs - und dort geht es rauf und runter", meinte er.
Allerdings ist auch der Türkei Grand Prix durchaus in Gefahr. So sind die Zuschauerzahlen dort einerseits recht schwach und andererseits muss in Zukunft Platz im Kalender geschaffen werden, da nach dem Indien Grand Prix im kommenden Jahr noch der US Grand Prix in Austin, Texas und der Russland Grand Prix in Sochi dazukommen, es aber nicht mehr als 20 Rennen pro Saison geben darf oder soll. "Vielleicht wird jemand entscheiden, dass eine Pause nötig ist, weil es kommerziell nicht funktioniert. Ein gutes Beispiel dafür ist wohl die Türkei. Sie haben eine tolle Strecke gebaut und vielleicht ist sie sogar die Beste - aber es gibt dort nicht viel Begeisterung von der Öffentlichkeit. Ich weiß nicht warum."