Formel-1-Boss Bernie Ecclestone lobt die Entscheidung von Mercedes, Niki Lauda zum Aufsichtsratsvorsitz zu machen, und hält den Österreicher für absolut fähig
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Vor der Saison blieb bei Mercedes kein Stein auf dem anderen. Toto Wolff, Lewis Hamilton und ab Juni auch Paddy Lowe sind nur die namhaftesten Neuzugänge bei den Silberpfeilen - und auch Niki Lauda hat sich überraschend bereiterklärt, Mercedes wieder auf die Sprünge zu helfen - sehr zum Gefallen von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der seinem ehemaligen Fahrer auf jeden Fall zutraut, das Schiff Mercedes als Aufsichtsratsvorsitzender wieder in ruhigere Fahrwasser zu lenken.
"Niki ist ein sehr guter Geschäftsmann, und er weiß auch ein wenig über die Formel 1 - also ist er der richtige Mann", lobt der Brite die Entscheidung von Mercedes bei 'formula1.com'. "Es gibt keinen Grund, warum er nicht das tun sollte, was er gerade tut." Besonders die Art der Entscheidungsfindung beeindrucke den Briten an dem Österreicher, der 1978 und 1979 für Ecclestones damaliges Team Brabham fuhr.
"Leute, die sich mit Niki einlassen, wissen, dass sie sich mit Niki einlassen", erklärt der 82-Jährige. Das bedeutet, dass sie sich auf klare Ansagen gefasst machen müssen. "Bei ihm gibt es kein 'vielleicht' oder 'möglicherweise'. Es gibt ja oder nein." Und diese Art der Entscheidungsfindung würde auch Mercedes brauchen und helfen. "Ich kann die Türen selbst öffnen und schneller zu einer Entscheidung kommen", spricht Lauda selbst über seine Rolle.
"Es gibt nur simples ja oder nein. Ich wurde als Rennfahrer ausgebildet, also gibt es nur schwarz oder weiß", schildert der Ex-Pilot seine Art. Er versuche Mercedes mit Entscheidungen weiterzuhelfen - egal ob sie falsch oder richtig sind. "Es ist besser, Entscheidungen zu treffen - und wenn sie falsch sind, zu korrigieren - als Stillstand zu haben. Das ist meine Stärke, und die setze ich so gut ein, wie ich kann."
"Wenn du an die Spitze willst, ist das der einzige Weg zu überleben", so Lauda weiter. "Nicht jeder versteht das hier", weiß der 64-Jährige. "...Und nicht jeder mag es", wirft Ecclestone ein. Der Brite ist davon überzeugt, dass man die Resultate von Laudas Arbeit schon auf der Strecke sehen könne. In den drei Jahren davor gelang den Silberpfeilen nur ein Sieg durch Nico Rosberg in China 2012, Ende vergangener Saison ging dann gar nichts mehr zusammen: Eine magere Punktplatzierung in sechs Rennen gab es für das Team.
Doch mit dem frischen Wind in diesem Jahr gelangen der Truppe bereits drei Pole-Positions sowie zwei Podestplätze, was für Ecclestone eindeutig mit dem neuen Personal zusammenhängt: "Die Reifen sind für jeden gleich, das Material bei Mercedes ist immer noch das gleiche. Der einzige Unterschied sind die Leute, die den Rennstall leiten - und das macht den Unterschied", ist der Chef-Promoter überzeugt.
Seiner Meinung nach habe Mercedes viel zu lange gebraucht, um das zu begreifen: "Ich denke, Leute hoffen immer, dass es im nächsten Jahr besser wird. Und im vergangenen Jahr haben sie die Entscheidung getroffen, weil sie lange genug gewartet haben. Genug ist genug!" Mit Niki Lauda hätten sie zumindest keinen Falschen zum Vorsitzenden des Aufsichtsrats gemacht: "Ich unterstütze seine neue Rolle vollständig. Er ist die richtige Person dafür. Das hat er bewiesen."