Ecclestone spricht: "Ich war vielleicht ein Idiot"

, 05.08.2014

Bernie Ecclestone äußert sich zur Einstellung seines Prozesses und zeigt sich erleichtert, dass alles vorbei ist und er sich wieder der Formel 1 widmen kann

Der Prozess gegen Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wegen Bestechung und Anstiftung zur Untreue ist heute ohne ein Urteil zu Ende gegangen. Gegen Zahlung einer Geldauflage in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (rund 74,5 Millionen Euro) wurde das Verfahren gemäß § 153 der Strafprozessordnung eingestellt. Auf diese Summe hatte sich Ecclestone zuvor mit der Staatsanwaltschaft geeinigt. Das Gericht stimmte dieser Einigung zu, um den langwierigen Prozesse, bei dem nach Ansicht der Richter eine Verurteilung Ecclestones nicht hinreichend wahrscheinlich war, abzukürzen.

Mittlerweile hat sich Ecclestone erstmals persönlich zur Einstellung des Verfahrens geäußert. Der Brite ist vor allem erleichtert darüber, dass der Prozess nun ein Ende hat. "Auf jeden Fall ist es jetzt vorbei und erledigt, und das ist gut so! Jetzt kann ich wieder das tun, was ich am besten kann: Mich um die Formel 1 kümmern", sagt Ecclestone der Nachrichtenagentur 'Associated Press'. Auf den Ausgang des Verfahrens blickt der 83-Jährige allerdings mit gemischten Gefühlen.

"Was heute passiert ist, war gut und schlecht. Gut war, dass der Richter mehr oder weniger gesagt hat, dass ich entlastet bin, und sie (die Staatsanwaltschaft; Anm. d. Red.) hatten nichts in der Hand", zeigt sich Ecclestone zufrieden. "Daher war ich vielleicht ein Idiot, die Sache so beizulegen, denn ich habe nicht mit dem Richter, sondern mit den Anklägern verhandelt."

In der Tat wäre, wenn man der Äußerung des Landgerichts München folgt, ein Freispruch möglich gewesen, bei dem Ecclestone kein Geld hätte zahlen müssen. Doch dem Briten war es wichtiger, den zeitraubenden Prozess abzukürzen um sich wieder voll der Vermarktung der Formel 1 zu widmen. "Dieser Prozess fand an zweieinhalb Tagen pro Woche statt und sollten noch bis Oktober gehen. Wenn man ein Geschäft betreiben will, ist es nicht einfach Dinge zu erledigen, wenn man sich mit Anwälten umgibt", sagt Ecclestone.

"Weitere drei Monate wären schlecht gewesen. Ich habe an den Wochenenden gearbeitet um aufzuholen, was während der Woche liegen blieb", so der Formel-1-Boss, der nach dem vorläufigen Abschluss des Verfahrens - endgültig ist die Entscheidung erst, wenn Ecclestone die Summe innerhalb von einer Woche zahlt - folgendes Fazit zieht. "Unter dem Strich waren dreieinhalb Jahre voller Ärger, Reisen, Treffen mit Anwälten und was sonst noch. Daher ist es gut, dass es vorbei ist."

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