Eigentlich wollte Lewis Hamilton 2013 unbedingt für Red Bull fahren, doch Bernie Ecclestone konnte ihm einen Wechsel zu Mercedes schmackhaft machen
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Die österreichische 'SportWoche' bildete Lewis Hamilton schon 2011 im Red-Bull-Overall auf ihrem Cover ab, und vergangenen Sommer wäre diese Prophezeiung beinahe wahr geworden. Denn wie Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone nun gegenüber der 'Mail on Sunday' verrät, wollte der McLaren-Star 2013 unbedingt den Platz von Mark Webber einnehmen.
Für Hamilton stand im Sommer offenbar bereits fest, dass er McLaren verlassen muss, um sich weiterzuentwickeln. Also kontaktierte er Ecclestone, der jedoch ohne positive Antwort zurückkam. "Sebastian wäre es egal gewesen, wenn Lewis unterschrieben hätte", erinnert er sich. Das entscheidende Veto kam dann jedoch von "Oberbulle" Dietrich Mateschitz: "Dietrich ist ein sehr ehrlicher und geradliniger Kerl. Er hat zu Mark gesagt, dass die Tür offen ist, wenn er bleiben möchte."
Mark Webber führte tatsächlich Gespräche mit Ferrari, gewann dann aber in Silverstone und unterschrieb letztendlich doch für ein weiteres Jahr bei Red Bull. "Wäre Mark gegangen, hätte Dietrich Lewis unter Vertrag genommen", verrät Ecclestone. Doch weil Hamilton von McLaren weg wollte, ein Wechsel zu Ferrari wegen Fernando Alonso nicht ernsthaft in Betracht gezogen wurde und Webber bei Red Bull verlängert hatte, gingen dem Weltmeister von 2008 plötzlich die Optionen aus - bis Ecclestone ein letztes Ass aus dem Ärmel zog.
Da sich der Formel-1-Geschäftsführer mit Ross Brawn und Norbert Haug nicht auf die Rahmenbedingungen für ein neues Concorde-Agreement einigen konnte, setzte Mercedes Ecclestones alten Freund Niki Lauda als Vermittler ein. Lauda handelte einen Deal aus, der ihm von Daimler mit dem Posten des Aufsichtsrats-Vorsitzenden des Formel-1-Teams versilbert wurde - und obendrein konnte ihm Ecclestone auch noch einen absoluten Topfahrer an die Hand geben, der gerade auf Jobsuche war.
Ein Gespräch zwischen dem 82-Jährigen und Hamilton fand vergangenen Sommer in den Londoner FOM-Büros statt. "Warum sprichst du nicht mit Mercedes, Lewis?", erinnert sich Ecclestone an jenen Tag und auch an die erste Reaktion des scheidenden McLaren-Piloten: "Lewis rollte mit den Augen. Aber ich habe ihm gesagt, dass er ja nichts zu verlieren hat, weil er von McLaren weg will." Anfang September wurden die Gespräche mit Mercedes ernsthafter, am 28. September wurde die Einigung bekannt gegeben.