Bernie Ecclestone hat Zweifel, dass Ross Brawn als Führungspersönlichkeit geeignet ist - Der geschasste Formel-1-Chef redet Brawns Anteil an Erfolgen klein
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Seit knapp zwei Monaten ist Bernie Ecclestone faktisch ohne Job. Der 86-Jährige muss sich zwar keine Sorgen machen, bald am Hungertuch zu nagen, doch an seiner Absetzung als Formel-1-Boss knabbert er noch. In der Formel 1, die sein Leben war, hat er nur noch eine repräsentative Aufgabe. Sein Aufgabengebiet wurde aufgeteilt auf das neue Formel-1-Dreigestirn Chase Carey, Sean Bratches und Ross Brawn.
Während es sich bei Bratches und Carey um reine Geschäftsleute handelt, die in erster Linie die kommerziellen Interessen der Formel 1 wahren werden, ist Brawn für die sportliche Seite zuständig. Ecclestone zweifelt aber, dass dieser seiner Aufgabe gewachsen sein wird. "Ross war bei Benetton ein Helfer von vielen im Team. Gleiches war er bei Ferrari", sagt der ehemalige Zampano der Formel 1 der 'Mail on Sunday'. Sein Tenor: Wie soll ein solcher Helfer eine Führungsposition vernünftig bekleiden?
Der 86-Jährige legt nach: "Ich habe einmal Michael Schumacher gefragt, wer denn das Team führe. Er sagte: 'Ich.' Unterstützt von Herrn Todt. Sie haben gut zusammengebarbeitet und einen verdammt guten Job gemacht. Ross ist dabei gewesen, aber er hat nie ein Auto konstruiert oder so etwas."
Ecclestone vergisst hier allerdings, ob bewusst oder unbewusst, die Tatsache, dass Ross Brawn ab 2009 ein Team geführt und dabei sogar eine Weltmeisterschaft geholt hat. Erst Ende 2013 trat er als Teamchef des Mercedes-Teams zurück, das seinen eigenen Rennstall nach der Weltmeisterschaft von 2009 übernommen hatte.