Ehemaliger Formel-1-Arzt Watkins gestorben

, 13.09.2012

Der ehemalige Rennarzt Sid Watkins ist im Alter von 84 Jahren gestorben - Er galt als Symbolfigur für die Sicherheit in der Formel 1 und rettete vielen Piloten das Leben

Trauer in der Formel 1: Der langjährige Rennarzt der "Königsklasse" Sid Watkins des Motorsports ist tot. Der in Liverpool geborene Neurochirurg starb wenige Tage nach seinem 84. Geburtstag. Durch seinen unermüdlichen Einsatz war der Brite eine der Symbolfiguren für die Verbesserung der Sicherheit in der Formel 1.

Watkins hatte nach seinem Studium in den 1950er-Jahren für die britische Armee in West-Afrika gearbeitet, ehe er zurück nach Großbritannien kam und sich auf Neurochirurgie spezialisierte. In seiner Freizeit fungierte er an den Rennwochenenden als Rennarzt in Silverstone und später in Watkins Glen. Als sich der damalige Brabham Teamchef 1978 von ihm untersuchen ließ, bot er ihm die Rolle des offiziellen Formel-1-Rennarztes an.

Unermüdlicher Kämpfer für die Formel-1-Sicherheit

Watkins war Leiter von zahlreichen Rettungsaktionen nach schweren Unfällen und saß bei jedem Rennen im Medical Car. Bei den Unfällen von Didier Pironi 1982, Gerhard Berger 1989, Martin Donnelly 1990, Karl Wendlinger 1994 und Mika Häkkinen 1995 verhinderte er das Schlimmste. Das Horror-Wochenende 1994 in Imola ging ihm besonders nahe, denn neben dem Österreicher Roland Ratzenberger verlor er mit Ayrton Senna einen engen Freund. Am tag davor hatte er dem Brasilianer, der große Bedenken wegen seines Autos hatte, vorgeschlagen, das Rennen auszulassen und fischen zu gehen.

2002 wurde er zum in Großbritannien zum Ritter geschlagen, 2005 erklärte er nach 26 Jahren als medizinischer Verantwortlicher der Formel 1 seinen Rücktritt und wurde durch den US-Amerikaner Gary Hartstein ersetzt. Den Posten als Präsident des FIA Institute for Motor Sport Safety hielt er aber weiterhin inne.

Große FIA-Ehrung Ende 2011

In dieser Funktion setzte er sich nach einigen Zwischenfällen dafür ein, dass die Köpfe der Piloten besser geschützt werden - ein Thema, das nach dem Startcrash in Spa-Francorchamps wieder die Schlagzeilen bestimmte. 2011 legte Watkins auch den Posten des Instituts-Präsidenten nieder und wurde bei der FIA-Gala in Dubai mit der Goldmedaille für Verdienste für den Motorsport ausgezeichnet.

Watkins war verheiratet und Vater von vier Söhnen und zwei Töchtern. Ayrton Sennas Neffe Bruno Senna, der diese Saison für Williams fährt, bekundete über 'Twitter' sein Beileid: "Ruhen Sie in Frieden, Professor Watkins. Das sind traurige Nachrichten für uns Hinterbliebenen."

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