Guido Forti, der Mitte der 1990er-Jahre mit seinem Team Forti Corse in der Formel 1 antrat, ist im Alter von 72 Jahren verstorben
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Guido Forti, ehemaliger Teamchef des Formel-1-Teams Forti Corse, ist tot. Der Italiener verstarb am Freitag im Alter von 72 Jahren. Forti hatte sein Team in den späten 1970er Jahren zusammen mit dem italienischen Geschäftsmann Paolo Guerci gegründet. Der Rennstall war zunächst in der italienischen Formel 3 aktiv, wo unter anderem die späteren Formel-1-Piloten Enrico Bertaggia, Emanuele Naspetti und Gianni Morbidelli für Forti fuhren.
1987 stieg Forti Corse in die europäische Formel-3000-Meisterschaft auf, wo dem Team insgesamt neun Rennsiege gelangen. 1995 erfolgte dann der Einstieg in die Formel 1, der vor allem durch die Sponsorengelder des Brasilianers Pedro Diniz finanziert wurde. Dort fuhr das Team mit einem veralteten Auto, welches in der Basis 1992 für Brabham entworfen und später von Fondmetal eingesetzt worden war, jedoch hinterher.
Diniz und sein Teamkollege Roberto Moreno fanden sich regelmäßig am Ende des Feldes wieder. Das beste Ergebnis der Debütsaison war ein siebter Platz von Diniz beim Saisonfinale in Adelaide, Punkte blieben dem Team mit den auffälligen gelben Autos verwehrt. Ende 1995 spitzte sich die Lage bei Forti Corse dramatisch zu. Diniz wechselte samt Sponsoren zu Ligier, dem ohnehin klammen Team ging daraufhin das Geld aus.
Für 1996 wurden mit Andrea Montermini und Luca Badoer zwei italienische Piloten verpflichtet. Mit dem nach wie vor unterlegenen FG01 B scheiterten beide Fahrer jedoch wiederholt an der in dieser Saison neu eigeführten 107-Prozent-Regel im Qualifying. Nachdem der neue Sponsor Shannon seine Zahlungen schuldig blieb, musste sich Forti Corse nach dem Grand Prix von Großbritannien aus der Formel 1 zurückziehen .
Nach dem Scheitern seines eigenen Teams war Forti bei verschiedenen anderen Rennställen als Teammanager tätig, bis er sich Ende 2003 aus dem Motorsport zurückzog.