Der Ferrari-Star meint, er habe die Verwarnung in Suzuka nicht verstanden und sei überrascht gewesen: "Vielleicht hätte ich denjenigen vor mir wegstumpen sollen"
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Ferrari-Pilot Sebastian Vettel hat mit Unverständnis und Ironie auf eine gegen ihn ausgesprochene Verwarnung für das Verpassen der Nationalhymne vor dem Japan-Grand-Prix reagiert. Im Vorfeld des Rennens in Austin quittiert der Heppenheimer die Sache kurz und knapp: "Es ist ein bisschen ein Witz", findet Vettel, der gute Gründe für das verspätete Erscheinen am vorderen Ende der Startaufstellung gehabt haben will - schließlich hatte er zuvor sanitäre Anlagen in Suzuka aufgesucht.
Dort, so stellt es der Deutsche dar, sei der Andrang groß gewesen. "Vielleicht hätte ich denjenigen vor mir wegstumpen (hessisch für wegstoßen, Anm. d Red.) und nicht warten sollen, bis er auf er Toilette fertig war", schüttelt Vettel den Kopf, räumt aber ein, dass die Regel von ihrem Wortlaut her "klar" sei. Nur ist ihm die Anwendung durch die Rennkommissare ein Rätsel: "Ich habe es nicht verstanden. Natürlich war ich ein bisschen zu spät, aber für die Hälfte der Hymne da", so Vettel.
Mit Konsequenzen hatte der WM-Zweite nicht gerechnet: "Ich war überrascht, als ich gehört habe, dass ich eine Verwarnung bekomme." Besonders, weil Vettel seine zweite gelbe Karte (nach einem Überfahren der weißen Linie am Boxenausgang im Monaco-Qualifying) an den Rande einer Strafversetzung bringt. Wird ein Fahrer binnen einer Saison dreimal verwarnt, muss er laut Artikel 18.2 des Sportlichen Reglements beim nächsten Rennen zehn Plätze in der Startaufstellung nach hinten.
Interessant ist Vettels Erklärung, dass der Toilettengang ihn aufgehalten hätte. Denn ursprünglich war davon ausgegangen worden, dass der Ex-Weltmeister den Reparaturversuchen an einer defekten Zündkerze in seinem Ferrari aus nächster Nähe hätte beiwohnen wollen.