Renault will für den Formel-1-Saisonauftakt in Melbourne ein Update am Antrieb bringen - Es wird dringend mehr Zuverlässigkeit benötigt - Druck ist groß
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Die Formel-1-Testfahrten 2017 in Barcelona haben einiges zu Tage geführt, darunter auch einige Zuverlässigkeitsprobleme bei den Antriebseinheiten von Renault: Weder beim Werksteam noch bei den beiden Red-Bull-Rennställen gingen die beiden Tests ohne gröbere technische Probleme über die Bühne. Bei Toro Rosso verrauchte sogar ein Motor bei Filmarbeiten, bevor die Testfahrten überhaupt losgingen. Doch es gibt Hoffnung: Ein ERS-Upgrade soll in Melbourne für mehr Standfestigkeit sorgen.
Das verspricht jedenfalls Cyril Abiteboul. "Wir wissen um die Bereiche, an denen wir arbeiten müssen", so der Geschäftsführer von Renault Sport. Wir müssen uns auf die Zuverlässigkeit und speziell auf das ERS konzentrieren. Und da sind wir jetzt bereits dran." Insbesondere das Renault-Mutterteam hatte unter zahlreichen Zuverlässigkeitsproblemen zu leiden. So sehr, dass Jolyon Palmer bei den Testfahrten bereits davon sprach, dass die Probleme "nervig" und "frustrierend" seien - ungewöhnlich deutliche Worte für einen Werksfahrer.
Abiteboul gibt sich diplomatisch: "Alle in Enstone, Viry und an der Strecke arbeiten außergewöhnlich hart daran, dass dieses Auto mehr Runden auf der Strecke dreht. Wir haben unseres Erachtens bereits einen guten Schritt bei der Performance unseres Fahrzeugs und der neuen Antriebseinheit gemacht. Das zeigen die Rundenzeiten schwarz auf weiß - trotz der ungünstigen Umstände, die es uns nicht ermöglicht haben, unser Paket zu optimieren."
Doch die beste Performance - und selbst davon waren sowohl Red Bull als auch Renault weit weg - bringt nicht viel, wenn das Material nicht hält. Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko hat den Ton gegenüber Renault bereits wieder verschärft und fordert sowohl mehr Leistung als auch mehr Zuverlässigkeit. Der Druck auf die Franzosen beim Australien-Update wird groß sein. Einen erneuten verbalen Schlagabtausch mit Red Bull wird sich Renault in Kombination mit unzufriedenen Fahrern im eigenen Werksteam kaum leisten können.