Erste Zahlen zur Budgetgrenze: 110 Millionen Euro als letztes Ziel

, 14.05.2008

Die FIA hat den Formel 1-Teams erste Zahlen für die Budgetgrenze als Diskussionsgrundlage geliefert. Die Reaktionen sind gemischt.

Nachdem die Debatte über die Einführung der Budgetgrenzen bereits seit einiger Zeit läuft, hat die FIA nun über Berater Tony Purnell die Formel 1-Teams darüber informiert, welche Zahlen der Weltverband in Zukunft anstrebt. Wie das Magazin Autosport berichtet, sollen die Budgets innerhalb von drei Jahren drei Stufen durchlaufen. Zunächst schlägt die FIA eine Grenze von 175 Millionen Euro für die Saison 2009 vor, 2010 soll sie dann bei 140 Millionen Euro liegen und im Jahr darauf beim anvisierten Endwert 110 Millionen Euro ankommen. Diese Zahlen dienen allerdings nur einmal als Basis für weitere Diskussionen.

Wie in Purnells Brief weiter zu lesen sein soll, wird die Grenze nicht die Ausgaben für Motoren, KERS, Marketing, die Fahrergehälter und die Teamchefgehälter betreffen. In den Reihen der Team-Verantwortlichen sind diese Vorschläge allerdings auf gemischte Reaktionen gestoßen. So zitierte Autosport Honda Racing F1 Geschäftsführer Nick Fry mit den Worten: "Die Zahlen für kommendes Jahr sind machbar, aber Honda ist über den Gleitweg etwas besorgt, der noch diskutiert werden muss. Wenn die Zahl zu klein wird, locken wir vielleicht nicht nur minderwertige Teams an, sondern vertreiben auch jene, die oben stehen und höhere Technologie entwickeln wollen."

Auch Flavio Briatore war nicht besonders angetan, bei ihm hatte das allerdings andere Gründe. "Ich gebe schon 40 Prozent weniger aus als die Grenze. Wenn ich das Limit einhalten will, dann muss ich mehr ausgeben. Das ist Nonsens", meinte er. Denn Briatore musste betonen, dass auch die Formel 1 Teil der ökonomischen Welt sei, der es im Moment nicht gut gehe und irgendwann werde das auch die Rennserie spüren. Toyota Team Präsident John Howett erklärte, dass sich alles diskutieren ließe, doch ihn sorgte, wie tief die Grenze heruntergehen soll. Denn das könnte sich auf die Leben einiger Menschen auswirken. "Das ist meine größte Sorge."

Was ihm auch nicht gefiel, war die Tatsache, dass durch die Grenze eine sehr kontrollierte Umgebung entsteht. Zwar könne das sicher durchgesetzt werden, doch er bezweifelt, dass es gesund für ein Geschäft sei, wenn es in einer kontrollierten Umgebung ausgeübt werde. "Normalerweise ist Wettbewerb besser für das Business", betonte er. McLaren Teamchef Ron Dennis zweifelte daran, dass die FIA die Ausgaben eines Teams wirklich wird kontrollieren können. Denn es gebe einige Unternehmungen, die ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen im Ausland hätten, wo die Dokumentation nur in schwer verständlichen Sprachen und Dokumenten erfolge.

"Ich habe einfach bedenken, dass man Kosten überwachen kann, wenn sie in Deutschland, China oder Japan kontrolliert werden. Wie macht man das? Wir fördern alles, was die Kosten in der Formel 1 senkt, solange es praktisch erreicht werden kann", sagte Dennis. Bezüglich dieser Bedenken hatte FIA-Präsident Max Mosley dieses Jahr schon gemeint, dass es eine eigene Finanzkommission bei der FIA geben werde, in der Rechnungsprüfer aus allen relevanten Ländern sitzen werden, damit auch in allen Sprachen Kontrollen durchgeführt werden können.

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