Zugeständnis für Honda: Die Japaner bekommen die Möglichkeit, ihren Antrieb auch 2015 zu entwickeln - wie, das hängt von der Konkurrenz ab
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Neueinsteiger Honda hat einen ersten Sieg im Kampf um mehr Freiheiten bei der Motorenentwicklung errungen. Wie die 'BBC' berichtet, so soll es nun auch den Japanern gestattet sein, ihren Antrieb über die Saison in gewisser Weise entwickeln zu können. Damit hätte die FIA ihre eigene Regel wieder zurückgenommen, wonach nur Mercedes, Renault und Ferrari nach dem 28. Februar an ihren Motoren arbeiten dürfen.
Allerdings ist die Entwicklungsmöglichkeit für Honda, die in dieser Saison bei McLaren einsteigen, beschränkt. Wie viele Updates man für den neuen Antrieb nutzen darf, hängt nämlich von der Konkurrenz ab. Die drei anderen Hersteller dürfen bis zum Ende der Saison 2015 48 Prozent ihres Motors, denn sie 2014 verwendet haben, verändern. Das wird durch sogenannte Token definiert, von denen jeder Hersteller 66 bekommt. Insgesamt 32 von ihnen darf jeder Hersteller in diesem Jahr nutzen.
Mit wie vielen Token Honda in der Debütsaison arbeiten darf, liegt in den Händen von Mercedes, Renault und Ferrari. Hierfür wird errechnet, wie viel Token die Konkurrenten im Durchschnitt ungenutzt gelassen haben, wenn das erste Rennen in Melbourne am 16. März stattfindet. Renndirektor Charlie Whiting schreibt in einem Beispiel: "Wenn die drei anderen Hersteller zu Beginn der Saison acht, sieben und fünf Token nicht benutzt haben, dann darf der neue Hersteller während der Saison sechs benutzen (der Durchschnitt abgerundet zur nächsten ganzen Zahl)."
Zwar könnte das theoretisch bedeuten, dass Honda überhaupt nicht entwickeln darf, wenn die anderen Hersteller ihre Token entsprechend ausschöpfen, doch das wird nicht erwartet. Mercedes befindet sich in der besten Position, aber Renault und Ferrari dürften sich noch etwas Spielraum lassen, um den Antrieb während der Saison entwickeln zu können. Das könnte dazu führen, dass Honda ebenfalls eine beträchtliche Entwicklung durchführen kann.
Die Lösung ist ein Kompromiss, der sich nach der Beschwerde Hondas angekündigt hatte. Bereits am Montag hatte man sich mit der FIA getroffen, weil man sich als neuer Hersteller unfair behandelt fühlte. Man fürchtete Nachteile, weil die anderen Hersteller bereits Erfahrungen haben und zudem noch weiter entwickeln dürfen. Auf der anderen Seite mussten Mercedes, Renault und Ferrari vor der vergangenen Saison ins Blaue raten und hatten nur einen gewissen Entwicklungsspielraum zur Verfügung, während Honda ein Jahr länger Zeit hatte, sich auf den Einstieg vorzubereiten.