Für Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan steht der Weltmeister der Saison 2017 bereits vor dem Start des ersten Rennens fest: Lewis Hamilton ist nicht zu packen
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Die Formel-1-Teamchefs haben Lewis Hamilton zum großen Titelfavoriten in der Saison 2017 ausgerufen hier . Der Mercedes-Superstar hat nach dem Karriereende von Weltmeister Nico Rosberg teamintern in Valtteri Bottas einen neuen Gegner, aber der Finne wird sich zunächst in seinem neuen Umfeld einleben müssen. Freie Fahrt zum vierten WM-Titel für Lewis Hamilton? Ex-Formel-1-Teamchef Eddie Jordan beantwortet diese Frage mit sehr klaren Worten.
"Ich wäre nicht überrascht, wenn er in diesem Jahr alle Gegner vernichten würde", erklärt der frühere Boss von Formel-1-Rekordweltmeister Michael Schumacher gegenüber 'Autosport'. Die Wunden aus dem vergangenen Jahr würden dem Briten noch immer derart große Schmerzen bereiten, dass sein Wille zum Sieg größer sei als jemals zuvor. "Er hat da einen riesigen Schock bekommen", meint Jordan. Hamilton sei als "unschlagbarer Typ" 2016 in die Sommerpause gegangen und habe anschließend den Fokus verloren.
"Ich bin hungriger denn je", bekennt der dreimalige Formel-1-Weltmeister. Von Wunden aus der Vergangenheit will er allerdings nur wenig wissen. "Ich schaue niemals zurück, niemals. Es interessiert mich nicht mehr, was vorher war. Ich schaue nur auf das, was nun ansteht. All die Dinge aus der Vergangenheit kann man nicht mehr ändern. Ich konzentriere mich daher auf all das, was vor mir liegt." Jordan sieht dies anders: "Er weiß, dass er viermaliger Champion sein müsste, es aber nicht ist!"
Rosberg nicht da: Wen interessiert es?
"Auch wenn Rosberg im andere Auto säße, würde Hamilton gewinnen. Er macht den Fehler aus dem Vorjahr nicht noch einmal", so der Ire. "Ich finde nicht, dass ich nach dem vergangenen Jahr irgendwie eine Rechnung offen habe. Die Saison 2016 war doch gut", weist der Mercedes-Star die Aussagen des Ex-Formel-1-Teamchefs zurück. "Ich nehme die positiven Dinge aus dem Vorjahr mit in die neue Saison. Ich will es halt noch besser machen."
"Ich komme ins Fahrerlager und sehe hier einen Champion, dort einen - und auch potenzielle Champions sind dabei. Da interessiert es mich nur wenig, ob der amtierende Weltmeister dabei ist oder nicht", erklärt Hamilton und will von einem Fehlen des langjährigen Gegners Nico Rosberg gar nichts wissen. "Wenn wir im Wettbewerb sind, wollen wir alle anderen schlagen. Da interessiert es überhaupt nicht, ob da in einem Auto ein amtierender Meister sitzt oder wer auch immer."
Der neue Teamkollege Valtteri Bottas, der von sich selbst sagt, er müsse in der Saison 2017 "erst einmal einigen Leuten und dem Team beweisen, dass ich den Platz verdiene", ist aus Sicht von Jordan kein ernsthafter Gegner für Hamilton. "Er wird schnell sein, aber selbst wenn er das erste Rennen in Australien gewinnen sollte: Schafft er das über die gesamte Saison? Das sehe ich nicht. Bottas muss erst einmal das Team kennenlernen. So lange wird Hamilton vorn sein. Ich erwarte, dass er schon vier Rennen vor dem Saisonende den Titel in der Tasche haben wird."
"Es ist ein neues Jahr, eine neue Saison, eine neue Herausforderung und eine neue Chance auf den Gewinn eines Titels", will sich Hamilton nicht auf solche Diskussionen einlassen, sondern erst einmal die ersten Grands Prix des Jahres hinter sich bringen. Eine Veränderung nach der Enttäuschung 2016 gibt er dann doch zu: "Körperlich bin ich besser vorbereitet als jemals zuvor. Mal sehen, wie sich das in meiner Performance niederschlagen wird."