Ex-Teamchef Giancarlo Minardi behauptet, dass Konzernchef Carlos Ghosn persönlich daran arbeitet, Fernando Alonso zurück zu Renault zu holen
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Die Formel-1-Saison 2015 war für Fernando Alonso ein komplettes Desaster. Das Seuchenjahr des Spaniers begann mit seinem mysteriösen Testunfall in Barcelona und wurde in den folgenden Monaten kaum besser. Alonso beendete die Saison mit elf mageren Zählern auf WM-Platz 17 und damit so schlecht wie seit seiner Debütsaison 2001 bei Minardi nicht mehr. Auch wenn er stets das Gegenteil behauptet: Komplett glücklich dürfte der 34-Jährige bei McLaren-Honda kaum sein.
Daher kommt es wenig überraschend, dass sich um Alonso immer wieder die wildesten Spekulationen ranken. Zuletzt war beispielsweise die Rede davon, dass der zweimalige Weltmeister 2016 ein Sabbatjahr einlegen könnte. Nachdem diese Theorie von McLaren allerdings ins Reich der Fabeln verwiesen wurde, gibt es nun ein neues Gerücht: Kehrt Alonso möglicherweise zu Renault zurück?
Giancarlo Minardi, Gründer des gleichnamigen Rennstalls, behauptet zumindest, dass die Franzosen bereits an einer Rückholaktion des Spaniers arbeiten. Auf 'minardi.it' erklärt der ehemalige Teamchef im Hinblick auf Renault: "Sie sind auf der Suche nach technischen Mitarbeitern und Piloten. Präsident Ghosn arbeitet hart daran, Fernando Alonso aus seinem Vertrag mit Honda herauszubekommen."
Allerdings lässt Minardi offen, woher er seine angebliche Information erhalten haben will. Fakt ist lediglich, dass Alonso mit Renault die größten Erfolge seiner Karriere feierte. 2005 und 2006 gewann der Spanier mit den Franzosen jeweils die Weltmeisterschaft. Anschließend wechselte er zu McLaren, kehrte allerdings 2008 und 2009 für zwei weitere Jahre nach Enstone zurück. Für Alonso wäre es damit also bereits sein drittes Gastspiel als Renault-Pilot.
Klar ist allerdings auch, dass Alonso noch bis Ende 2017 an McLaren-Honda gebunden ist. Der 34-Jährige unterzeichnete Ende 2014 einen Dreijahresvertrag, der ihm ein fürstliches Gehalt garantiert. Außerdem stellte der Spanier zuletzt mehrfach klar, seine Karriere bei McLaren beenden zu wollen. Doch was passiert, wenn die McLaren-Honda-Krise auch 2016 weiter anhält?
Sollte Alonso tatsächlich die Lust an dem Projekt verlieren und sich die Möglichkeit ergeben, den Spanier zurückzuholen, würde Renault laut Minardi wohl nicht lange zögern. "Maldonado kann auf das Geld aus Venezuela zählen. Bei Palmer ist die Situation komplizierter. Die Informationen aus Frankreich bestätigen das", behauptet Minardi, der Alonso einst in in die Formel 1 holte.
Weitere Nahrung erhält das Gerücht durch die spanische 'AS', die ebenfalls darüber berichtet, dass die Franzosen eine Rückholaktion ernsthaft in Betracht ziehen. Allerdings hat Flavio Briatore, der noch immer in das Management des Spaniers involviert ist, zuletzt erklärt, dass eine Rückkehr zu Renault aktuell kein Thema sei. Jedoch wäre es nicht das erste Mal in Alonsos Karriere, dass sich die Pläne des Spaniers noch ändern.