Ex-Teammanager: Die Formel 1 muss zu Netflix!

, 04.10.2016

Der ehemalige Williams-Teammanager Peter Windsor glaubt, dass die Formel 1 mit History-Filmen auf Netflix ein neues Publikum erschließen könnte

Der ehemalige Williams- und Ferrari-Teammanager Peter Windsor, heute als Journalist in der Formel 1 tätig, glaubt, dass die Königsklasse des Motorsports den Spagat zwischen Tradition und Moderne schlagen muss, um ein neues Publikum zu begeistern. Eine durchaus spannende Idee, die ihm dazu einfällt: neue Formel-1-Filme im Kino-Format auf der Streaming-Plattform Netflix anbieten.

Er glaube nicht, dass junge Menschen von der Formel-1-Historie gelangweilt wären, "sondern ich halte das sogar für enorm attraktiv. Die jungen Leute kennen das alles ja nicht", sagt er gegenüber 'Sky Sports F1'. "In der Geschichte des Motorsports gibt es unglaubliche Persönlichkeiten, aber wir haben damit nicht viel angestellt. Ich würde vieles davon als Video zugänglich machen."

Zwar finden echte Formel-1-Freaks viele Schätze auf privaten YouTube-Channels, doch dabei handelt es sich meistens um lizenzrechtlich zumindest fragwürdiges Material. Das würde viele wahrscheinlich noch nicht einmal stören; aber dass dieser Content völlig unsortiert und unkommentiert vorliegt, führt dazu, dass Nicht-Experten kaum etwas damit anfangen können.

Auf den Spuren von "Rush" und "Senna"

Dass das Thema Formel-1-Geschichte grundsätzlich durchaus funktionieren kann, um auch ein junges Mainstream-Publikum zu begeistern, haben zuletzt Kinofilme wie "Rush" oder die Senna-Dokumentation bewiesen. Genau da sollte die Königsklasse laut Windsor ansetzen: "Die Story von Alfonso de Portago, die Geschichte von Williams, oder Bruce McLaren, wie hat er das alles nur angestellt? Das würde ich ins moderne Zeitalter übersetzen."

"Das geht ganz leicht", sagt er. "Es existieren Unmengen von Bewegtbild-Material, von dem kaum jemand je etwas gesehen hat. Darum lieben wir ja den Senna-Film so sehr, weil wir das Material noch nie gesehen hatten. Und davon gibt es Unmengen! Das halte ich für sehr wichtig." Windsor weiß: "Zwischen Netflix und Liberty gibt es eine Verbindung. Wer weiß, wie groß der Sport werden kann, wenn auf Netflix ein Film darüber läuft, wie Juan Manuel Fangio auf Kuba entführt wurde?"

Filmische Aufarbeitung von spannenden Storys

"Das ist magisch, und alles ist vorhanden. Wenn der Wille da ist, kann man daraus großes Kino machen. Das wird glaube ich die nächste Generation sein: Schauen wir uns diese Dinge auf einem Smartphone an! Wenn die spanischen Fans ihre Begeisterung etwas verlieren, dann entfachen wir sie neu. Zeigen wir ihnen die Fernando-Alonso-Story", schlägt der 64-Jährige vor.

Tatsächlich wurde erst im September bekannt gegeben (übrigens fast zeitgleich mit dem Einstieg von Liberty Media in die Formel 1), dass Kunden des TV-Anbieters Liberty Global mit ihren Set-Top-Boxen künftig auch Netflix nutzen können. Ebenfalls noch nicht von der Formel 1 erschlossen sind vergleichbare Plattformen wie Amazon-Fire-TV. Da haben andere Sportarten wie etwa Tennis einen Vorsprung.

Aber Windsor ist guter Dinge, dass die neuen Eigentümer die Formel 1 gerade in diesen Bereichen voranbringen werden: "Ich glaube, wir werden mit Liberty das Gefühl für die Vergangenheit und die Tradition der Formel 1 stärken", sagt er. Dass das auch gerade für Fans der Formel-1-Historie ("die direkte Verbindung zwischen Ferrari und Alberto Ascari") eine Chance darstellt, ist unbestritten.

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