F1 Spa 2015: Hamilton setzt deutliche Trainingsbestzeit

, 22.08.2015

Lewis Hamilton schlägt beim Grand Prix von Belgien zurück: Deutliche Bestzeit vor Nico Rosberg im abschließenden dritten Freien Training in Spa-Francorchamps

Nach seiner Freitagsbestzeit hatte Nico Rosberg schon befürchtet, dass Lewis Hamilton über Nacht sein Setup übernehmen würde, und tatsächlich kam es im dritten Freien Training zum Grand Prix von Belgien zu einer Mercedes-internen Kräfteverschiebung. Denn Hamilton setzte sich mit einer halben Sekunde Vorsprung an die Spitze.

Im abschließenden Qualifying-Run mit weichen Reifen hatte Hamilton bei der ersten Zwischenzeit zwar noch Rückstand auf seinen Teamkollegen, im zweiten und dritten Sektor war aber niemand schneller als er. Am Ende stand eine Bestzeit von 1:48.984 Minuten. "Die sind gestern unterschiedliche Einstellungen gefahren. Jetzt haben sie das angeglichen", analysiert Formel-1-Experte Marc Surer. "Und vielleicht ist auch der Reifenschaden bei Rosberg nicht ganz ohne Folgen geblieben."

Mercedes fuhr letztendlich wieder in einer eigenen Liga, 0,645 Sekunden vor dem ersten Verfolger, Sebastian Vettel (Ferrari). Der war erstmals an diesem Wochenende schneller als sein Teamkollege Kimi Räikkönen, was vielleicht auch daran lag, dass der "Iceman" seine letzte schnelle Runde nach bester Zwischenzeit im Eau-Rouge-Sektor nicht ins Ziel brachte. Nur zwei Tausendstelsekunden hinter Räikkönen wurde überraschend Sergio Perez (Force India/+0,882) Fünfter.

Während Force India (auch mit dem achtplatzierten Nico Hülkenberg) an der Low-Downforce-Strategie festhält, die sich im ersten und dritten Sektor positiv, im zweiten aber negativ auswirkt, scheint Red Bull die Marschroute seit gestern verändert zu haben. Denn als sich Daniel Ricciardo schon eine halbe Stunde vor Schluss mit weichen Reifen an die Spitze setzte, tat er das mit Bestzeit im Mittelsektor. Am Ende landeten die Red Bulls mit einer Sekunde Rückstand auf P6/7.

Williams schaffte den Sprung in die Top 10 eher mühsam, auf den Positionen neun (Valtteri Bottas) und zehn (Felipe Massa). Egal ob auf harten oder auf weichen Reifen, wirklich schnell waren die beiden an diesem Wochenende noch nie. Und Chefingenieur Rob Smedleys Optimismus wirkt eher gequält, wenn er sagt: "Bis jetzt sind wir gut unterwegs. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns gut qualifizieren können."

Lokalmatador Max Verstappen macht sich indes gar nicht erst die Mühe, Zufriedenheit vorzutäuschen. Nach einem an und für sich erfreulichen Beginn für Toro Rosso stand am Ende der 13. Platz für ihn zu Buche, 1,615 Sekunden hinter der Bestzeit. "Ich komme mir vor, als würde ich auf Eis fahren", fluchte er - ließ aber dennoch einen Lotus und beide Sauber hinter sich. Und beide McLaren-Weltmeister sowieso.

Für Fernando Alonso war die Session schon nach der Installation-Lap zu Ende: "Uns sind auf der rechten Seite sehr hohe Unterbodentemperaturen aufgefallen. Wir vermuten, dass dort Auspuffgas austritt. Ich hoffe, dass es nur ein Auspuffleck ist und nichts Ernstes", sagt McLaren-Technikchef Jonathan Neale. Jenson Button (17.) im zweiten McLaren absolvierte immerhin zwölf Runden, die schnellste davon in 1:51.981 Minuten.

Zu einer Beinahe-Schrecksekunde kam es am Ende noch, als Romain Grosjean (16./Lotus/+2,203) auf den schon langsam rollenden Vettel-Ferrari aufschloss und diesem im letzten Moment ausweichen musste. "Habt ihr gesehen, was er mir getan hat?", fluchte der Franzose am Boxenfunk. Doch die Situation ging glimpflich aus. Genau wie auch Vettels zwei Mini-Ausritte bei Malmedy, mit denen er jede Menge Kies auf den Asphalt beförderte...

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