Fauzy und Gascoyne glücklich: In der Servolenkung liegt viel Zeit

, 19.02.2010

Mehr als drei Sekunden will Lotus alleine dadurch gewinnen, dass die Servolenkung am Donnerstag funktioniert. Ansonsten war das Team aber erleichtert und stolz.

"Es war ein schwerer Tag für uns alle. Es war eine große Herausforderung, Gott sei Dank ist das Auto zuverlässig", meinte Fairuz Fauzy nach dem ersten Testtag von Lotus in Jerez gegenüber Autosport. Es schien wirklich alles einigermaßen funktioniert zu haben. Zwar war die Servolenkung aufgrund einer Verzögerung bei einem Lieferanten noch nicht soweit, doch ansonsten gab es keine nennenswerten Probleme für das neue Team mit dem alten, großen Namen. Lediglich in den schnellen Kurven konnte Fauzy nicht wirklich angreifen, mit 79 Runden erreichte er aber das Hauptziel, und das war es, Runden zu drehen.

Dank der fehlenden Servolenkung verspürte der Testfahrer aber doch einige Schmerzen, sprach sogar von Folter. "Im Nassen ist es aber nicht so schlimm, also habe ich für Regen gebetet. Im Nassen muss man sich einfach weniger anstrengen als im Trockenen. Im Trockenen gibt es mehr Grip und mehr Gummi auf der Strecke, dadurch ist es schneller und der bessere Kontakt der Reifen macht das Lenkrad schwerer. Im Nassen war es etwas schwerer als in einem GP2, aber man kann noch fahren", meinte Fauzy, der glücklich war, es hinter sich zu haben. Am Donnerstag soll dann die Servolenkung ins Auto eingebaut werden, Heikki Kovalainen dürfte also nicht die gleichen Qualen erleben.

Ein perverser Wunsch

Lotus-Technikchef Mike Gascoyne zeigte sich ebenfalls zufrieden und hatte zu Beginn nur ein paar Temperatur-Probleme geortet, die er aber erwartet hatte. "Generell war die Zuverlässigkeit aber ausgezeichnet", erklärte er. Dass das Team wegen der Servolenkung darauf hoffen musste, am ersten Testtag Regen zu haben, bezeichnete er aber als ein wenig pervers. "Es war das erste Mal, dass ich einen Fahrer über den Funk sagen hörte: 'Gott sei Dank regnet es.'" Ansonsten hatte er aber keine Beschwerden. Das Team habe besser gearbeitet als erwartet, das Auto lief und nun könne an der Leistung geschraubt werden. "Im Nassen verhielt sich das Auto recht gut, Fairuz war glücklich damit, wir hatten also keine echten Probleme. Jetzt müssen wir nur sehen, wie schnell es geht."

Nun würde sich Gascoyne klarerweise trockenes Wetter wünschen, denn wenn die Servolenkung im Einsatz ist, will Lotus doch auf einer trockenen Strecke am neuen Auto arbeiten. Und dafür soll noch einiges kommen. Es werde viel entwickelt, bereits am Donnerstag sind neue Aerodynamik-Teile zum Testen da. "Das Geheimnis wird für uns in den ersten Rennen darin liegen, zuverlässig zu sein und anzukommen. Heute wurde dafür ein positiver Schritt gesetzt. Wenn man ein Auto auf die Strecke schickt und es läuft und läuft und läuft, dann weiß man, dass die Basis stimmt. Die ganze Kühlung passt und wir sind sehr zuversichtlich, dass wir das Auto in Bahrain effektiv einsetzen können", sagte Gascoyne.

Drei Sekunden und mehr

Auf Rundenzeiten hatte Lotus am Mittwoch klarerweise nicht geschaut, Fauzy und Gascoyne rechneten aber damit, dass mit aktiver Servolenkung drei Sekunden und mehr herausgeholt werden können, wenn es trocken ist. "Es geht um die Steuer-Geometrie, man kann das Auto nicht ohne Servolenkung fahren", sagte ein durchaus stolzer Gascoyne. Fauzy betonte, nicht mehr als 75 Prozent herausgeholt zu haben, da er einfach nicht pushen konnte. Von den Reifen wollte er dennoch bereits einiges verstanden haben, da er auf Regenreifen, Intermediates und Slicks unterwegs war. Das Reifen-Management wird diese Saison ohne Nachtanken eine besondere Rolle spielen und da Lotus das beste neue Team sein will, war der rundenreiche Auftakt durchaus gelungen.

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