Nach seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren im vergangenen Winter plant Fernando Alonso keinen weiteren Teamwechsel - Ende der Formel-1-Karriere in Sicht
© Foto: xpbimages.com
Sein zweites McLaren-Abenteuer hat für Fernando Alonso alles andere als zufriedenstellend begonnen. Der Performance-Rückstand des McLaren-Honda MP4-30 bei den ersten Testfahrten in Jerez de la Frontera, der mysteriöse Testunfall in Barcelona, das daraus resultierende Verpassen des Saisonauftakts in Melbourne und der Ausfall aufgrund einer defekten ERS-Kühlung in Sepang zeigen deutlich, dass es nur aufwärts gehen kann.
Ungeachtet des harzigen Beginns seiner zweiten Amtszeit in Woking ist Alonso überzeugt, nicht noch einmal das Team zu wechseln. Der Spanier will seine Karriere bei McLaren-Honda beenden. "15, 16 oder 17 Jahre in der Formel 1, oder wie viele auch immer es sein werden, sind genug", urteilt der zweimalige Weltmeister, der sich aktuell in seiner 14. Saison als Stammfahrer in der Königsklasse befindet.
Nach seiner Rookie-Saison 2001 bei Minardi legte Alonso zunächst ein Jahr als Testfahrer bei Renault ein, bevor er im französischen Team ab 2003 Stammfahrer war. 2007 fuhr der Spanier ein Jahr lang für McLaren, trennte sich am Saisonende aber im Streit von Ron Dennis und kehrte für zwei Jahre zu Renault zurück. Nach fünf Ferrari-Jahren (2010 bis 2014) fährt Alonso nun wieder für McLaren und plant keinen weiteren Teamwechsel. Der aktuelle McLaren-Vertrag des Spanier läuft bis Ende des Jahres 2017.
"Es ist vermutlich das Gleiche wie bei meiner Ferrari-Zeit. Ich werde diesen Kreis, diesen Teil meines Leben, zum Ende bringen", stellt Alonso in Aussicht, seinen Vertrag erfüllen zu wollen, und erinnert: "Ich begann mit McLaren-Honda als ich drei Jahre alt war." Damit spricht der zweimalige Weltmeister auf ein Modell des McLaren-Honda von Ayrton Senna an, das er von seinem Vater geschenkt bekam. Im Sinne eines "Schließens des Kreises" hält Alonso fest: "Es wird für mich auch mit McLaren-Honda zu Ende gehen, diesmal mit dem echten in der Formel 1."
Die aktuelle Situation im Team, die ihn derzeit von Siegen ebenso weit entfernt dastehen lässt wie es für Teamkollege Jenson Button gilt, hat laut Alonso nicht zwingend zur Entscheidung beigetragen. "Natürlich würde ich gerne gewinnen, denn wir sind Sportler, die den Wettbewerb lieben. Aufgrund meines Alters und des Stadiums meiner Karriere schaut man sich aber nach anderen Dingen um", bekennt der 33-Jährige
An Erfolgen fehlt es Alonso ohnehin nicht. "Ich hatte das Glück, WM-Titel und viele Grands Prix zu gewinnen. Inzwischen empfinde ich manchmal mehr Zufriedenheit und mehr Stolz darüber, was das Team gerade leistet als es beim Gewinn eines weiteren Pokals der Fall wäre", gesteht der zweimalige Weltmeister und stellt abschließend klar: "Es kommt der Punkt, an dem man so erfahren und geistig so weit ist, dass man sich andere Prioritäten im Leben setzt."
Wenngleich er den konkreten Zeitpunkt seines Rücktritts als Fahrer noch direkt ausspricht, so hat Alonso schon vage Pläne für die Zeit danach - zumindest dahingehend, was er nicht tun wird: "Am Tag, an dem ich zurücktrete, wird das normale Leben beginnen. Ich sehe mich nicht als Manager oder in einer anderen Rolle, in der ich den Sport verfolge. Das reicht dann", schließt der Spanier ein Wirken in der Formel 1 über seine aktive Karriere hinaus aus, betont aber, dass er auf "großartige Erfahrungen, großartige Erinnerungen und großartige Freundschaften" zurückblicken werde.