Fernando Alonso schwenkt um: Stolz auf Zeit mit Honda

, 05.10.2017

Versöhnlich-melancholische Worte für den Ex-Partner: Alonso schwärmt von japanischer Mentalität - Tests und verlorene Zweikämpfe waren Frust-Höhepunkte

Obwohl er drei Jahre voller Pleiten, Pech und Pannen erlebte, möchte Fernando Alonso seine Zeit bei McLaren-Honda nicht missen. Wie der Ex-Champion sagt, hätte er es genossen, mit dem krisengebeutelten und nun scheidenden Antriebshersteller ein Team zu bilden. "Es bedeutet mir sehr viel", meint Alonso im Vorfeld des Rennens in Suzuka. "Ich habe Japan immer geliebt und sogar ein Samurai-Tattoo auf meinem Rücken." Die Zusammenarbeit sei "intensiv und besonders" gewesen.

Schließlich waren es nicht die Menschen bei Honda, die ihn in den schwärzesten Stunden zur Weißglut trieben - was in manchem Funkspruch höhnisch Ausdruck fand: "Es ist die japanische Mentalität: Niemals aufgeben! Sogar wenn wir in Q1 ausgeschieden sind, saßen die Ingenieure 20 Stunden vor dem Computer, damit wir uns verbessern", lobt Alonso. Er macht nicht fehlendes Know-how oder Engagement für die Misserfolge verantwortlich: "Es lag daran, dass uns die Zeit gefehlt hat."

Der Stolz auf das gemeinsame Projekt, den er ohne Zögern verkündet, rührt daher, dass bei McLaren das konstruktive Arbeiten nie Polemik oder Resignation gewichen sei: "Die Arbeit an der Strecke war immer gut - so, wie wir die kleinen Probleme gelöst haben, die wir mit der Zeit entdeckt haben." Und doch gab es viele Momente, die für Alonso Tiefschläge bedeuteten - nicht zuletzt, als er Honda beim Japan-Rennen 2015 demütigte, indem er im Funk über einen "GP2-Motor" fluchte.

Vor allem vor Saisonbeginn, als der Bolide fast gewohnheitsmäßig tagelang kaum aus der Box kam, weil ein Defekt den nächsten jagte. "Den größten Frust haben uns die Wintertests bereitet: Wir haben das neue Jahr angefangen und stets bei Null begonnen. Wir mussten uns immer so stark verbessern", bläst Alonso die Backen auf und beklagt, die Vorbereitung nie pünktlich zum ersten Rennen abgeschlossen zu haben: "Australien, China, Bahrain - das waren immer alles nur Tests."

Fortschritte im Laufe des Jahres hätten getäuscht, weil sie sich nie auf das neue Auto - oder besser gesagt den neuen Antrieb - hätten transferieren lassen. "Man glaubt, dass man im kommenden Jahr von Anfang an näher dran wäre, aber es ist nie passiert. Jede Saison brauchten wir eine andere Philosophie für den Motor oder haben die Lage des Turbos verändert ... Das hat alles verlangsamt", resümiert Alonso. Ihn persönlich hätte die Chancenlosigkeit in Zweikämpfen die meisten Nerven gekostet.

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