Sebastian Vettel und Teamchef Maurizio Arrivabene sind zuversichtlich, dass Ferrari für Mercedes in Bahrain eine größere Konkurrenz darstellen wird als in China
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Vor der Saison hätte kaum jemand damit gerechnet, doch das wiedererstarkte Ferrari-Team bringt Brisanz in die Saison 2015. In Malaysia siegte Sebastian Vettel völlig überraschend, während die Scuderia in China zwar lange mithielt, aber am Ende nichts gegen die Silberpfeile ausrichten konnte. Damit ist aber nicht gesagt, dass Sepang eine Eintagsfliege war, denn Schanghai gilt seit Jahren als Mercedes-Strecke: Dort werden die Hinterreifen kaum belastet, was die langjährige Mercedes-Schwäche wettmacht. Auch die Temperaturen hielten sich in Grenzen.
In der Wüste von Bahrain könnte es schon wieder anders aussehen. "Die heißen Temperaturen liegen uns sicher etwas mehr", sagt Vettel gegenüber dem 'SID'. Es sei zwar "zu einfach", sich nur auf die Temperaturen zu verlassen, aber "wenn uns die Hitze hilft, ist das umso besser". Die wird allerdings nicht so groß sein wie vor einigen Jahren, denn seit 2014 wird der Grand Prix im Insel-Königreich als Nachtrennen ausgetragen - am Abend sinken die Temperaturen, was wiederum den Silberpfeilen entgegenkommt.
Vettel & Arrivabene zuversichtlich, Räikkönen vorsichtig
Vettel glaubt aber an seinen SF15-T - auch bei niedrigen Temperaturen: "Wir haben bewiesen, dass wir ein starkes Auto haben, egal, bei welchen Bedingungen." Gleichzeitig sei Mercedes im Vorjahr so weit voran gewesen - ein Vorsprung, der sich nicht sofort in Luft auflöse: "Wir müssen die Füße auf dem Boden halten. Man darf es nicht als selbstverständlich sehen, dass wir in dieser Position sind."
Teamkollege Räikkönen hält den Ball ebenfalls flach: "Bahrain war in den vergangenen Jahren immer eines der schwierigsten Rennen für uns, aber ich will nicht raten. Ich sehe nicht, dass sich viel ändern wird, aber wer weiß." Teamchef Maurizio Arrivabene widerspricht und muntert seine Truppe auf: "Bahrain sollte uns schon wieder etwas besser liegen."
Doch wie schätzt Chefesigner Simone Resta die Anforderungen in Bahrain ein? "Bei Sachir handelt es sich um eine sehr harte Strecke, teilweise wegen des Wetters, vor allem der Hitze, aber auch, weil der Kurs einem technisch einiges abverlangt", sagt der Italiener. Durch die langsamen Kurven und die Vollgaspassagen ist die Traktion wichtig, aber auch die Bremsen spielen eine große Rolle.
Chefdesigner Resta: Bahrain ist Motorenstrecke
Zudem gilt der Bahrain International Circuit als Motorenstrecke. Ein Vorteil für Mercedes? Nicht zwangsläufig, denn Ferrari hat bei der Antriebseinheit im Winter enorme Fortschritte gemacht. "Von den Strecken zu Saisonbeginn ist Sachir diejenige, bei der die Leistung der Antriebseinheit am wichtigsten ist", bestätigt Resta. "Das gilt sowohl für den V6-Motor als auch für den Hybridantrieb. Wir sollten aber nicht vergessen, dass die Höchstgeschwindigkeit auf der Geraden auch vom aerodynamischen Abtrieb abhängt."
Wie gut Ferrari für Bahrain aufgestellt ist, ist selbst für den Kenner des SF15-T schwer einzuschätzen: "In der Anfangsphase der Saison fühlt sich jeder Kurs neu an, und wir müssen eine Ahnung bekommen, wo wir uns einordnen werden. Nicht so sehr, was unsere eigene Leistung angeht, sondern verglichen mit den Konkurrenten."