Ferrari brachte Valencia weiter Aufwind: Silverstone wird härtere Herausforderung

, 27.06.2011

Ferrari konnte in Valencia seine Leistungs-Hoffnungen bestätigen. In Silverstone erwartet man trotz Regel-Änderungen ein härteres Wochenende.

Ein Team mit der Geschichte von Ferrari ist normalerweise nur mit Siegen zufrieden, doch am Sonntag in Valencia konnte sich die Scuderia auch über Platz zwei einigermaßen freuen. Fernando Alonso hatte ein gutes Rennen gefahren, einen Red Bull geschlagen und dem anderen lange Zeit durchaus Druck gemacht. "Unser einziges Ziel muss der Sieg sein - schließlich sind wir Ferrari -, aber unter Berücksichtigung aller Umstände können wir heute mit diesem Ergebnis zufrieden sein", sagte dann auch Teamchef Stefano Domenicali.

Er hatte aber nicht nur ein gutes Rennen von Alonso gesehen, auch Felipe Massas Leistung, die zu Platz fünf führte, wurde mit Lob bedacht. "Sie kämpften beide bis fast zum Ende mit ihren wichtigsten Gegnern. Fernando kam vor seinen heimischen Fans vor einem Red Bull an und holte ein fantastisches Podest. Der einzige Negativpunkt war Felipes zweiter Boxenstopp, der ihm wohl die Chance kostete, bis zum Ende mit Hamilton um Platz vier zu kämpfen. Aber auch er fuhr vom Start weg ein gutes Rennen, wo er zwei Plätze gutmachte und Webber angriff", meinte der Teamchef.

Silverstone ungewiss

Die Plätze zwei und fünf sind für Ferrari aber nicht genug, deswegen mahnte Domenicali auch gleich an, dass nun weiter Gas gegeben werden muss, um das Auto in Vorbereitung für Silverstone weiter zu verbessern. "Dort wollen wir die Fortschritte bestätigen, die wir auf Strecken gemacht haben, deren Charakteristika dem Auto nicht so liegen. Wir werden dort auch herausfinden, ob die technischen Änderungen, die die FIA bezüglich des Auspuffs vorgenommen hat und die dort eingeführt werden, etwas ändern oder nicht: jeder wird Leistung verlieren, es geht also darum, wer den höchsten Preis bezahlt", erklärte Domenicali.

Alonso wollte sich vorerst einmal in seinem Erfolg von Valencia ein wenig sonnen. Denn er hatte das Podest beim Europa Grand Prix fest angepeilt gehabt, da ihm diese Trophäe neben jener von Abu Dhabi und - klarerweise - jener von Indien noch fehlt. "Ich hoffe, ich habe meine Sammlung am Ende des Jahres voll. Ich habe mich gefreut, wieder Champagner trinken zu können, vor allem vor diesen tollen Zuschauern in Valencia", sagte er. Das Ergebnis bedeutete ihm auch wegen der guten Stimmung viel, auch wenn er sie im Auto nicht so toll mitbekam. "Ich konnte aber fühlen, dass da viel Begeisterung war, als ich an Webber vorbeiging."

McLaren war langsamer

Doch nicht nur für sich, sondern für das ganze Team fand Alonso das Ergebnis gut, weil damit bestätigt wurde, dass es in die richtige Richtung geht. Er gab allerdings zu, beim Start etwas Glück gehabt zu haben, da er von der schmutzige Seite auf den ersten Metern nicht gut wegkam, danach aber außen eine Lücke fand und so auf Platz drei vorstieß. "Es war wichtig, die McLaren gleich abzuschütteln, da sie heute langsamer als wir waren. Das bedeutete, wir konzentrierten uns auf Webber und erreichten unser Ziel." Als er den Australier geknackt hatte, wollte Alonso auf Vettel schauen, weil immer etwas passieren kann, doch er sah ein, dass Red Bull nach wie vor überlegen ist. "Dennoch war es wichtig, dass wir nah dran blieben und einen Doppelsieg verhindern konnten. Wir müssen Rennen für Rennen so weitermachen. Wir wissen, dass das in Silverstone schwierig wird, denn die Strecke liegt ihrem Auto mit am besten."

Massa hatte noch dazu die Sorge, dass es noch etwas schwerer werden könnte, wenn Pirelli die mittleren und harten Reifen für Silverstone auswählt, weil Ferrari dann wieder Probleme haben könnte, sie ins Arbeitsfenster zu bekommen. Vorerst war er aber einmal damit zufrieden, im Rennen in Valencia gut gekämpft zu haben. "Ich wollte aus den Option-Reifen das Meiste herausholen, denn wir ahnten, dass unsere Pace mit dem Prime nicht so gut sein würde. Das Problem bei meinem zweiten Stopp war schade, da verlor ich vier oder fünf Sekunden, die mich die Chance kosteten, gegen Hamilton um Platz vier zu kämpfen", meinte der Brasilianer.

Beinahe Berührung beim Start

Das ärgerte Massa vor allem deswegen, weil er rein von der Leistung her beide Ferrari vor den McLaren gesehen hätte. Das gelang aber eben nur halb. "Ich hatte einen guten Start, kam an Hamilton und Fernando vorbei. Dann wollte ich auch Webber angreifen, er machte aber die Tür zu und wir berührten uns beinahe, also bekam Fernando die Chance, außen herumzugehen und mich zurück zu überholen. Ich hatte ein paar Probleme mit meinem zweiten Reifensatz, aber mit dem nächsten, der zu Anfang sogar noch abgenutzter war, lief es viel besser. Am Ende war es sogar mit dem Mediums nicht so schlecht und ich konnte damit ordentliche Zeiten fahren", berichtete Massa.

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