Ferrari droht Rückzug an: Wettbewerb und Fortschritt

, 27.10.2008

Ferrari kündigte nach einer Aufsichtsratssitzung offiziell an, dass man die Zukunft in der F1 überdenken werde, wenn die FIA Einheitsmotoren einführen sollte.

Während die FIA weiter munter an den Plänen für einen Einheitsmotor feilt, deutete mit Ferrari erstmals einer der F1-Automobilhersteller offiziell in einer Pressemitteilung einen möglichen Rückzug an, sollte Max Mosley seine Ideen tatsächlich durchsetzen und Motoren sowie Getriebe vereinheitlichen.

BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen hatte bereits vor einigen Wochen betont, dass einige Hersteller ihr Engagement überdenken müssten, sollte es zu einem F1-Einheitsmotor kommen. Dem schloss sich nun der Vorstand des italienischen Sportwagenherstellers an.

Unter der Leitung von Präsident Luca di Montezemolo untersuchte man die vorgeschlagenen Kostensenkungspläne, auch im Hinblick auf die Finanzkrise. Während Ferrari einer Kostensenkung positiv gegenüber stehe, habe der Aufsichtsrat starke Bedenken bezüglich der Einheitsmotoren. "So eine Veränderung würde vom eigentlichen Sinn und Zweck der Rennserie, die Ferrari seit 1950 ununterbrochen unterstützt, ablenken, nämlich dem Wettbewerb und dem technischen Fortschritt."

Sollten diese Schlüsselelemente verschwinden, müsse man zusammen mit den Partnern überprüfen, ob eine weitere Anwesenheit in diesem Sport sinnvoll sei.

Gleichzeitig gab Ferrari die Zahlen des dritten Quartals bekannt. Das Unternehmen steigerte seine Einnahmen um 22,3% (im Vergleich zum Vorjahr) auf 450 Millionen Euro. Der Gewinn beträgt 79 Millionen Euro und steigerte sich im Vergleich zum dritten Quartal 2007 um 41,1%.

4 Kommentare > Kommentar schreiben

28.10.2008

Recht haben sie, Einheitsmotoren in der F! sind absurd und das Ende für die Formel-1! Irgendwie lässt mich das Gefühl nicht los Schmui hätte all das geahnt und sich rechtzeitig aus dem Riesen-Zirkus verabschiedet ;)

28.10.2008

In meinen Augen verliert die F1 immer mehr an Reiz, insbesondere im Vergleich zur früheren Formel 1 mit richtig heißen Duellen etc. Heißt dann McLaren-Mercedes zukünftig nur noch Mclaren bzw. baut Mercedes einen Einheitsmotor nur noch nach? Die Motorenhersteller definieren sich doch auch über die F1, sammeln Erfahrungen für weitere Entwicklungen, um diese dann teilweise für die Serienfahrzeuge auf der Straße umzusetzen. Das macht doch für die Motorenbauer die F1 auch attraktiv, um ihre technische Kompentenz zeigen zu können. Für mich gehört auch der Wettbewerb in technologischer Hinsicht dazu. Nur zum Spaß fährt logischerweise kein Automobilhersteller in der F1 mit. Es geht immer um die Kostensenkung. Da können die F1-Macher doch auch einen engeren Rahmen für den Motor vorgeben, so dass die Teams im gesteckten Rahmen das Optimum mit den eigenen Kompetenzen herausholen. Irgendwann ist es soweit, dass ein Motro die ganze Saison halten muss und beim Einbau eines neuen Motors folgen Strafversetzungen an das Ende des Feldes. Dann fahren die F1-Fahrer zum Ende der Saison extra schön langsam, um den Motor besonders zu schonen und ja nicht die Leistung auszuschöpfen. Stelt Euch mal vor: Hamilton und Massa beim Saison-Finale mit beanspruchten Motoren und die Entscheidung fllt erst dann. Wer Gas gibt, um Motorsport zu zeigen, verliert durch die Gefahr des Motorschadens. Dann braucht der Konkurrent nur noch langsam und äußerst "spektakulär" mit "Waving Hands" gemütlich das Ziel erreichen, ohne den Zuschauern eien packenden Zweikampf zu zeigen.

28.10.2008

Ich finde diesen Schritt auch richtig. Einheitsmotoren sind der Tod der Formel 1...

28.10.2008

So weit ist es also schon gekommen. Nach und nach Überdenken die Hersteller den Einsatz in der Formel 1. Falls Ferrari wirklich aussteigt, stellt sich die Frage, was mit der F1 weiter passiert. Es wird dann wohl nur eine Frage der Zeit sein, bis Ferrari mit den anderen Herstellern (ausgenommen Toyota, da will man lieber in den LeMans Einsatz investieren) eine Konkurrenzserie auf die Beine stellt. Dann hätten wir in Europa ungefähr die Situation, die bis vor kurzem noch in den USA herrschte. Abwarten, was daraus wird.


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