Red Bulls Daniel Ricciardo muss zugeben, dass das Wort Traum im Zusammenhang mit Ferrari übertrieben wäre: Er will einfach nur im besten Auto die WM gewinnen
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Fast jeder Fahrer träumt davon, einmal für Ferrari in der Formel 1 zu fahren. Sebastian Vettel erfüllte sich 2015 diesen Traum, als er von Red Bull zur Scuderia wechselte, doch ob ihm sein ehemaliger Teamkollege Daniel Ricciardo irgendwann folgen wird, steht in den Sternen. Zwar besitzt der Australier italienische Wurzeln, doch von einem Traum würde er bei Ferrari nicht unbedingt sprechen.
"Das Wort Traum ist ein bisschen übertrieben", sagt er gegenüber der brasilianischen Zeitung 'Globo', als er auf Ferrari angesprochen wird. "Aber wenn ich sage, dass es das nicht ist (Ferrari ein Traum; Anm. d. Red.), dann wird es so aussehen, als sei ich nicht interessiert." Doch für Ricciardo ist es so: Er ist nicht grundsätzlich an Ferrari interessiert, sondern am Siegen. "Mein Traum ist, die Weltmeisterschaft mit dem besten Auto zu gewinnen."
Ob das Auto Ferrari, Red Bull oder Mercedes heißt, ist ihm dabei vollkommen egal. Aktuell sitzt der Australier zumindest in einem siegfähigen Auto, mit dem er um die Weltmeisterschaft 2018 kämpfen könnte. Dafür muss Red Bull jedoch von Anfang an konkurrenzfähig sein und nicht erst im Laufe der Saison aufholen, wie es nach Korrelationsproblemen mit dem Windkanal in dieser Saison war. Ricciardo ist überzeugt: "Wenn wir das kommende Jahr auf dem gleichen Level wie Mercedes und Ferrari beginnen, werden wir die Favoriten sein."
Das hat auch Max Verstappen erkannt und seinen Vertrag jüngst bis 2020 verlängert. Ricciardo besitzt noch einen Vertrag für die kommende Saison, wäre danach aber frei für einen Wechsel. Red Bull macht jedenfalls keinen Hehl daraus, dass man gerne mit dem Australier weitermachen würde. "Das ist sehr nett von ihnen", lacht Ricciardo, "aber ich bin nicht in Eile. Ich habe viel Respekt vor Red Bull, aber ich habe noch Zeit, um alles zu analysieren."
Der 28-Jährige dürfte abwarten, wie der Saisonstart 2018 verläuft, denn immerhin laufen nach der kommenden Saison zahlreiche Verträge in den Topteams aus (Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Kimi Räikkönen). Ricciardo wurde bereits mit Mercedes oder Ferrari in Verbindung gebracht, doch ob er etwa eien Chance bei der Scuderia hat, steht auf einem anderen Blatt. Denn dort wartet mit Sebastian Vettel sein Ex-Teamkollege.
"Ich bin mir nicht sicher, ob er mich haben wollen würde", lacht der Red-Bull-Pilot. "Ich weiß aber auch gar nicht, ob er die Macht hat, dem Team zu sagen, wen er haben möchte. Aber ich werde darüber auch nicht nachdenken", so Ricciardo. "Ich muss einfach weiter auf dem hohen Niveau fahren, und das wird mein Schicksal am Ende entscheiden."