Ferrari glücklos in Montreal: Alles Erdenkliche lief falsch

, 14.06.2011

Statt Jubel gab es für Ferrari in Montreal Enttäuschung. Das Team glaubte an den Sieg, Felipe Massa und Fernando Alonso hatten aber kein Glück.

Mit vielen Hoffnungen war Ferrari nach dem guten Qualifying in Montreal in den Rennsonntag gegangen. Am Ende blieb dann aber lediglich ein sechster Platz für Felipe Massa. Fernando Alonso war nach einer Kollision mit Jenson Button ausgeschieden. Dementsprechend getrübt war die Stimmung auch im Lager der Roten. "Bedauern ist das Gefühl, das wir alle nach dem Ende des chaotischen Kanada Grand Prix empfinden", sagte Teamchef Stefano Domenicali stellvertretend für den Rest des Teams.

Schwer zu verdauen

Der Italiener meinte, dass Ferrari durchaus das Potential gehabt hatte, um den Sieg mitzufahren, doch es sei alles Erdenkliche falsch gelaufen. "Letztendlich ist Felipes Sechster Platz nur schwer zu verdauen, wenn man bedenkt, wie das Rennen ausgegangen ist. Vor allem zwei Zwischenfälle - die Kollision zwischen Fernando und Button und das Überholmanöver gegen Karthikeyan, bei dem Felipe von der Strecke kam - hinterlassen einen bitteren Nachgeschmack. Jetzt müssen wir diesen Sonntag hinter uns lassen, während wir die Tatsache im Kopf gehalten, dass unser Leistungs-Niveau stark genug war, so wie vor zwei Wochen in Monaco", meinte Domenicali.

Er war überzeugt, dass auch in Valencia einiges drin sein sollte, für Rennen, bei denen mehr aerodynamische Effizienz nötig ist, allen voran Silverstone, ortete der Teamchef aber noch Arbeitsbedarf. "Vielleicht könnte aber die Neu-Interpretation bezüglich der Auspuffe die Rangordnung auch verändern."

Alles löste sich in Luft auf

Bevor das aber passierte, war einmal Kanada zu verkraften und Massa konnte sich über seinen sechsten Platz überhaupt nicht freuen, weil er viel mehr für möglich gehalten hatte - auch den Sieg. "Aber alles löste sich in Luft auf, als ich an Karthikeyan vorbeiging. Er fuhr sehr langsam auf der trockenen Linie, als ich ihn aber auf dem Nassen überholte, beschleunigte er und ich verlor die Kontrolle über das Auto, weswegen ich in der Absperrung landete. Dank des nächsten Safety Cars konnte ich auf das Feld aufholen und fuhr am Ende an ein paar Autos vorbei, um auf Platz sechs zu kommen", erzählte der Brasilianer.

Nach dem guten Qualifying hatte er aber eben mehr erwartet, vor allem aber auch weil er bis zur Renn-Unterbrechung unter den Top-Drei gewesen war. "Dann passierte, was passierte und es war alles vorbei. Ich bin zufrieden, wie das Auto mit Regenreifen und Slicks gelaufen ist, aber mit den Intermediates hatte ich ein paar Probleme. Jetzt geht es nach Valencia, eine Strecke, auf der wir stark sein können, wenn man bedenkt, dass die Charakteristik ähnlich ist wie hier", sagte Massa.

WM für Alonso nicht verloren

Trotz seines Ausfalls weiter kämpferisch zeigte sich Alonso. Er betonte, dass die Weltmeisterschaft nach wie vor nicht verloren ist. "Wir müssen jetzt aber auf Fehler der anderen hoffen, um etwas Hoffnung zu haben. Unser Leistungs-Niveau hier war gut, vor allem wegen der Strecken-Charakteristik, aber auch wegen der Updates, die wir hergebracht haben", betonte der Spanier. Am Sonntag sei aber alles für ihn schiefgelaufen, meinte er weiter. Das habe damit begonnen, dass es am Morgen gleich geregnet hatte. "Wir hatten das beste Qualifying der Saison und starteten dann hinter dem Safety Car, als ich dachte, der Intermediate wäre der beste Reifen für mich."

Deswegen holte er sie auch recht bald ab, doch kurz darauf folgte der nächste Regenguss und die rote Flagge, weswegen alle, die noch keine neuen Reifen geholt hatten, nun ohne Zeitverlust wechseln konnten. "Am Ende gab es ein Zusammentreffen mit Button, was zu allem Übel damit endete, dass mein Auto auf einem Kerb strandete und ich nicht weiterfahren konnte. Das ist echt schade, denn heute hatten wir eine gute Rennpace, aber eben auch Pech: das ist nicht nur mein Gefühl, das ist Tatsache. Wenn man keine Punkte holt, muss man sofort weitermachen und auf das nächste Rennen schauen. Ich denke, in Valencia können wir stark sein, denn es ist eine weitere Strecke, die unserem Auto liegen wird, so wie hier."

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