Ferrari hat bei der Qualifikation in Monza ein starkes Ergebnis feiern dürfen und sich auf die Startplätze zwei und drei gestellt - Motorenboost funktioniert
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Das Fernrohr kann Teamchef Maurizio Arrivabene wieder in seine Tasche zurückpacken. So weit weg wie erwartet war Ferrari heute in der Qualifikation zum Großen Preis von Monza gar nicht. Im Gegenteil: Mit Nico Rosberg haben beide Fahrer sogar einen Silberpfeil hinter sich lassen können. Die Pole-Position ging in Italien wie erwartet an Lewis Hamilton, doch dahinter überraschte die Scuderia mit guter Pace und dem besten Qualifying des Jahres.
Kimi Räikkönen fuhr mit 0,234 Sekunden Rückstand auf Rang zwei, was ihm seit dem China-Grand-Prix 2013 - damals noch im Lotus - nicht mehr gelungen war. Sebastian Vettel rundete mit Rang drei (+0,288) das starke Ergebnis beim Heimspiel ab. "Es ist ein fantastisches Resultat", strahlt der Heppenheimer nach der ersten Monza-Qualifikation in Rot. "Ich denke, heute war ein sehr, sehr guter Tag für das gesamte Team."
Hätte er sogar seine Zeit aus Q2 noch einmal fahren können, wäre es für den Deutschen Startplatz zwei geworden, ein Fehler in den Lesmo-Kurven verhinderte dies allerdings. Doch das ist für ihn nur Nebensache: "Dass wir so nah an Lewis sind, ist die Hauptsache heute. Das gibt uns auch Zuversicht für morgen", sagt Vettel. "Das Auto hat im Vergleich zu gestern einen richtigen Schritt nach vorne gemacht."
Teamkollege Kimi Räikkönen gibt sich derweil etwas überrascht über seine Qualifikation: "Wir haben ein starkes Wochenende erwartet, wussten aber, dass die Strecke nicht zu unseren stärksten gehört. Am Ende hat sich das Auto im Qualifying als sehr gut herausgestellt", sagt der Finne. Das kommt insofern überraschend, weil es auf dieser Strecke stark auf Motorenleistung ankommt, und da hat Mercedes die Nase deutlich voraus, was dadurch bewiesen wird, dass alle acht Mercedes-Autos in den Top 11 lagen.
Doch auch Ferrari hat motorenmäßig vor dem Heimspiel nachgebessert: "Der neue Motor ist ein nützlicher Schritt und ein großartiger Verdienst von all unseren Leuten in unserer Motorenabteilung", lobt Technikchef James Allison bei 'Sky Sports F1'. "Sie haben einen großartigen Job gemacht. Das war fundamental für unser Ergebnis heute", sagt er und freut sich über das starke Resultat. "Das ist unser bestes Qualifying, und wir sind froh, dass unsere Fahrer so nah beieinander sind."
Das lässt natürlich auch die Tifosi morgen von einem starken Ergebnis träumen - vielleicht sogar vom dritten Sieg der Saison? "Sorry Lewis, aber wir hätten nichts dagegen, wenn du morgen nicht auf dem Podest stehen würdest", grinst Vettel in Richtung Pole-Mann. "Wenn wir beide vor dir stehen würden, wäre das natürlich ein Traum", sagt er weiter und meint, dass Träumen ja erlaubt sei.
Doch die Realität sieht meist anders aus, das weiß auch der Heppenheimer: "Man muss realistisch bleiben: Es wird ein hartes Rennen. Die Jungs haben eine starke Pace im Rennen", sieht er in Mercedes immer noch die Favoriten. "Dass die Jungs vorne schwierig zu schlagen sein werden, ist klar, aber wir werden trotzdem alles geben", verspricht er vor seinem ersten Italien-Rennen in Rot. "Die Unterstützung ist unglaublich und für uns Fahrer etwas komplett anderes, von daher freue ich mich auf den morgigen Tag, wo es hoffentlich auf einen schönen Höhepunkt hinausläuft und wir ein starkes Rennen haben."