Ferrari sah in Malaysia bei beiden Autos die Möglichkeit, es auf das Podest zu schaffen. Am Ende sorgten aber Probleme und Fehler dafür, dass es nicht gelang.
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Ferrari war nach dem Malaysia Grand Prix nicht sehr zufrieden. Das lag weniger daran, dass Fernando Alonso danach noch eine 20-Sekunden-Strafe bekam, weil er Lewis Hamiltons Heck touchiert hatte, sondern daran, dass das Rennen mit den Plätzen fünf und sechs gar nicht nach Wunsch gelaufen war. "Wir können mit diesem Ergebnis nicht zufrieden sein, weil wir heute die Chance hatten, auf das Podest zu kommen. Zwei Probleme, eines in Verbindung mit der Zuverlässigkeit [der verstellbare Flügel funktionierte bei Alonso nicht] und eines bei einem Boxenstopp [bei Massa klemmte es vorne links], haben uns viel gekostet", sagte Teamchef Stefano Domenicali.
Das fand er insbesondere deswegen Schade, weil der Ferrari sich im Vergleich zum Qualifying im Rennen viel stärker präsentierte. Sebastian Vettel hielt der Teamchef zwar für unschlagbar, aber mit allen anderen konnte Ferrari nach seiner Meinung mithalten und kämpfen. "Felipe und Fernando fuhren beide tolle Rennen, es liegt nun an uns, ihnen ein besseres Auto zu liefern. Wir sind in einer Situation, wo wir perfekt sein müssen, um unser Potential zu maximieren, da wir bei der Leistung zurückliegen. Wir haben das nicht geschafft und müssen alles in unserer Kraft tun, damit sich so eine Situation nicht wiederholt", sagte Domenicali. Er kündigte an, dass die Entwicklung des Autos weiter verstärkt wird und es rasch wie möglich eine Analyse der Aerodynamik gibt. "Sobald wie möglich werden wir Entwicklungen bringen, vielleicht schon ab dem Rennen in China."
Alonso mit Rennleistung zufrieden
Fernando Alonso zeigte sich mit seiner Leistung am Sonntag in Malaysia sogar zufrieden, auch wenn seine Platzierung ihm keine Freude machte. Er war deswegen froh, weil sein Auto endlich konkurrenzfähig war und er damit um das Podest mitkämpfen konnte. "Das ist weitere Motivation für das anstehende Rennen in China. Wir hatten kein Glück: wenn der verstellbare Heckflügel immer funktioniert hätte, wäre ich leicht auf der Geraden an Hamilton vorbeigekommen, aber stattdessen mussten wir hart kämpfen", erzählte der Spanier.
Dabei verteidigte sich Hamilton gut und letztendlich fuhr Alonso seinem Kontrahenten aus Versehen leicht ins Heck. Danach musste er seinen beschädigten Frontflügel wechseln, was ihn das Podest kostete - nach dem Rennen bekam er dafür noch die erwähnten 20 Sekunden Strafe aufgebrummt. "Diese Dinge passieren, heute lief es schlecht für mich, aber ein anderes Mal haben wir mehr Glück. Das Auto schien hier sehr gut mit den Reifen umzugehen, wodurch ich kämpfen konnte. Mit dem heutigen Paket können wir nicht um den Sieg fahren, aber ich hoffe, das ändert sich bald", sagte Alonso.
China wird schwierig
Vorerst rechnete er aber mit einem weiteren schwierigen Wochenende in Shanghai. Zwar erwartete er Neuteile, er wusste aber nicht, wie viel sie helfen werden. "Jeder weiß, dass wir im Moment die Zähne zusammenbeißen müssen und das werden wir auch tun. Es ist noch ein weiter Weg in dieser Weltmeisterschaft und wir dürfen nichts dem Zufall überlassen", betonte der Ferrari-Pilot.
In den Tenor der Verbesserungs-Rufer stimmte auch Felipe Massa ein, der gleichzeitig aber zustimmte, dass die Leistung im Rennen bei Ferrari viel besser ist als im Qualifying. "Das ist positiv, aber wir wissen, dass der Startplatz weiter sehr wichtig ist, wir müssen uns in dieser Hinsicht also verbessern. Was mein Rennen betrifft, so war es schade, dass ich beim ersten Stopp wertvolle Sekunden verloren habe. Ohne das Problem hätte ich vielleicht um das Podest fahren können", berichtete der Brasilianer. Denn seine Pace mit weichen Reifen war gut, nur auf den harten Reifen lief es nicht so, weswegen Mark Webber am Ende mit frischen Gummis auch vorbei kam.