Bis zum Grand Prix in Silverstone durfte Ferraris Stefano Domenicali noch auf die Weltmeisterschaft hoffen, dann habe sich das Team in technischer Hinsicht verrannt
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"Unsere Chancen, um den WM-Titel mitzufahren, sahen nicht übel aus" - Die Saison hatte eigentlich vielversprechend begonnen für Ferrari: In den ersten fünf Rennen holte Fernando Alonso noch zwei Siege - dabei sollte es allerdings auch bleiben. Wenig später reichte es nämlich nicht mehr für Hauptkonkurrent Red Bull; Alonso wurde anschließend lediglich noch viermal Zweiter hinter Sebastian Vettel. In den Augen von Teamchef Stefano Domenicali hat sich die Scuderia seit dem achten Saisonrennen in Silverstone verrannt, von da an ging es bergab.
"Dafür gab es zwei Gründe", resümiert der Italiener gegenüber 'Die Welt'. "Erstens haben wir das Auto nicht in die richtige Richtung weiterentwickelt. Das Grundkonzept war vielversprechend, aber in der Evolution haben wir uns irgendwann verlaufen. Der zweite Punkt, der uns 2013 ins Hintertreffen gebracht hat, war der Wechsel der Reifenkonstruktion mitten in der Saison. Wir haben auf diese Umstellung nicht so gut reagiert wie unsere Hauptgegner. Es ist uns nicht gelungen, unser Auto gut an den neuen Reifentyp anzupassen."
Entscheidender sei jedoch der erste Grund gewesen, dass Ferrari bei der Fahrzeugentwicklung seit Silverstone nicht mehr viel richtig gemacht hat: "Das war beim Großen Preis von Großbritannien. Wir kamen mit umfangreichen Updates zum Rennen und mussten feststellen, dass wir uns in technischer Hinsicht verrannt hatten. Auf einer Strecke, auf der wir immer konkurrenzfähig waren, war unsere Leistung enttäuschend. Für mich war das der entscheidende Wendepunkt in dieser Ferrari-Saison."
So gesehen war das Jahr 2013 in Summe natürlich eine herbe Enttäuschung für den Traditionsrennstall, für den stets nur der Titel gut genug ist: "Gemessen an unseren Ambitionen hat Ferrari unseren beiden Fahrern nicht das beste Auto zur Verfügung gestellt. Die Leistungen in den Rennen waren gar nicht so schlecht, aber das bedeutet natürlich nicht, dass wir mit der Saison 2013 zufrieden sein können", findet Domenicali.