Ferrari: Ist die Schwäche im Qualifying hausgemacht?

, 01.09.2013

Nur einmal in der ersten Startreihe, meist "nur" in der Mitte der Top 10: Formel-1-Experte Marc Surer über die Gründe, warum Ferrari im Qualifying schwächelt

5,6 und 8,7. Das sind die durchschnittlichen Startplätze der beiden Ferrari-Piloten. Und diese Zahlen sprechen Bände. Zumal es in der Formel-1-Saison 2013 bisher weder Fernando Alonso noch Felipe Massa gelungen ist, den Ferrari auf die Pole-Position zu stellen. Nur einmal stand Rot überhaupt in Reihe eins, sonst meist recht deutlich hinter der Konkurrenz. Ein mitunter entscheidender Nachteil.

Denn im Rennen hat Ferrari durchaus die Geschwindigkeit, um einige Gegner zu überholen. Alonso kam in diesem Jahr ausgehend von seiner Startposition jedenfalls nur zweimal auf einem schlechteren Rang ins Ziel, Massa machte bei elf Starts viermal "Rückschritte". Was also ist es, das die Ferrari-Piloten im Qualifying zurückhält, im Rennen aber mitmischen lässt? Marc Surer hat eine Vermutung.

"Ich glaube, das liegt ein Stück weit am Auto selbst", sagt der Formel-1-Experte und ehemalige Grand-Prix-Pilot im Interview mit 'Sportradio360.de' und 'Formel1.de'. Surer erklärt: "Es gibt Autos, die mit vollen Tanks sofort optimal funktionieren. Und man sieht immer, dass Alonso sofort nach dem Start in die Gänge kommt und im Rennen immer wieder Boden gutmacht." So auch in Spa-Francorchamps.

Beim Großen Preis von Belgien war Alonso nur auf Startplatz neun gefahren, sah das Ziel im Rennen aber als Zweiter. Eine ähnliche Leistung hatte der zweimalige Weltmeister zuvor am Nürburgring und in Silverstone gezeigt. Und warum? Surer vermutet: "Wenn das Auto leer ist, holt es nicht das Maximum aus den Reifen heraus." Damit steht Ferrari auf eine schnelle Runde auf verlorenem Posten.

"Das heißt, das Auto fordert die Reifen nicht genug, sodass sie nicht auf die Temperatur kommen, die es braucht, um in der Qualifikation vorn zu stehen. Das ist für mich die Erklärung, warum Alonso im Training immer ein bisschen schlechter aussieht, als das Auto eigentlich ist", sagt Surer. Zum Vergleich: Die besten Qualifier sind 2013 im Schnitt Lewis Hamilton (2,4) und Sebastian Vettel (2,6).

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