Und immer wieder grüßt der Windkanal: Ferrari-Technikchef Pat Fry erklärt, weshalb sich sein Team noch immer mit der Toyota-Anlage behelfen muss
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"Hat man seine Windkanal-Probleme je gelöst?", fragt Ferraris Technischer Direktor Pat Fry im Gespräch mit 'auto motor und sport'. Auf was der Brite hinaus will: Der Windkanal ist und bleibt ein sehr wichtiges Werkzeug für die Entwicklung von Formel-1-Fahrzeugen. Und funktioniert eben dieses Werkzeug nicht nach Wunsch, folgen unweigerlich Schwierigkeiten. Wie bei Ferrari im vergangenen Jahr.
Laut Fry ist dies zum Teil aber auch darauf zurückzuführen, dass es den Formel-1-Teams nicht gestattet ist, ihre Autos in Originalgröße zu testen. Solange dies nicht erlaubt sei, "ist die Korrelation zwischen Windkanal und Strecke immer ein heißes Eisen", meint Fry. Was selbst ein so erfahrenes Formel-1-Team wie Ferrari in die Irre führen und im engen Titelkampf wichtige Punkte kosten kann.
Doch Fry hat auch gute Nachrichten: "Wir haben die Defizite unseres Windkanals in Maranello verstanden und arbeiten daran, sie zu beheben. Zwischenzeitlich behelfen wir uns mit der Anlage von Toyota. Aber auch Toyota ist nicht perfekt. Es ist ein Werkzeug, und du musst wissen, wie dieses Werkzeug zu nutzen und interpretieren ist", erklärt der Technische Direktor der Scuderia Ferrari.
Generell sitze das gesamte Starterfeld in Sachen Windkanal im selben Boot, meint Fry. "Jeder hat seine Probleme mit der Korrelation, aber unsere waren in jüngster Vergangenheit etwas größer. Je mehr Variablen du hast, umso größer die Chance, dich zu verlaufen." Was noch verschärft wird, wenn man - wie Ferrari - auf zwei unterschiedliche und räumlich getrennte Anlagen setzen muss.
"Deine Windkanal-Zeit ist wegen der Ressourcenbeschränkung limitiert. Wenn du jetzt Ergebnisse aus zwei Kanälen und von der Strecke miteinander in Einklang bringen musst, wird es naturgemäß komplizierter", sagt Fry und nennt seinen Wunsch für die Zukunft: "Idealerweise hätte man gern einen Windkanal, den man hundertprozentig versteht. Ich hoffe, dass wir dort einmal hinkommen."