Ferrari kann am Freitag in Abu Dhabi nicht mit Mercedes mithalten und muss sich für das restliche Wochenende möglicherweise sogar eher nach hinten orientieren
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Hat Ferrari die Karten in Abu Dhabi bereits auf den Tisch gelegt? Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen kamen am Freitag nicht über die Positionen fünf und sieben hinaus und befanden sich eher im Kampf mit Red Bull und Force India als mit Mercedes. Satte 0,734 Sekunden Rückstand hatte Vettel auf die Tagesbestzeit von Nico Rosberg, Räikkönen fehlten sogar 0,866 Sekunden . "Heute ist Freitag, man darf das nicht überbewerten", beruhigt Vettel allerdings alle Fans der Scuderia.
"Wir wissen, dass ihnen die Strecke liegt", erklärt er im Hinblick auf Mercedes und ergänzt: "Im vergangenen Jahr waren sie sehr stark hier. Wir können uns über Nacht noch ein bisschen steigern und hoffentlich die Lücke ein wenig schließen. Man darf innerhalb von zwei Wochen keine Wunder erwarten. In Brasilien waren wir nah dran, und wenn wir ähnlich nah dran sein können, dann wäre das super."
"Wir sind durch unser Programm gekommen und sind relativ glücklich. Den Rest sehen wir morgen", erklärt er. Zufrieden ist Vettel mit dem ersten Trainingstag allerdings trotzdem nicht komplett. "Die Lücke hätten wir lieber kleiner, die Lücke nach hinten größer. Force India war überraschend schnell, auch die Red Bull. Für uns gibt es daher noch eine Menge Arbeit", weiß der Deutsche.
Sein Gesamtfazit lautet trotzdem: "Wir sollten für Samstag gut aufgestellt sein." Ein "normaler Freitag" war es derweil für seinen Teamkollegen. Räikkönen berichtet: "Ablegesehen von ein paar Schwierigkeiten mit den superweichen Reifen beim Longrun hat alles funktioniert. Vielleicht hätten die Rundenzeiten auf einer einzelnen Runde etwas schneller sein können, aber insgesamt war es nicht so schlecht."
"Ich habe die Daten von heute noch nicht gesehen, aber es ist erst Freitag und wir wissen nicht, was die anderen machen. Natürlich können wir uns immer etwas verbessern, aber Mercedes scheint sehr schnell zu sein. Aber natürlich werden wir morgen unser Bestes geben", so der Finne, der im zweiten Freien Training auf den superweichen Reifen überraschend langsamer war als Vettel auf soft.
Der Deutsche konnte am Ende der Session auf der härteren Mischung nach bereits 21 abgespulten Runden sogar noch einmal eine Zeit von 1:47.6 Minuten fahren, was so spät im Longrun durchaus eine beachtliche Zeit ist. Räikkönen klagte währenddessen im ersten Freien Training kurzzeitig über Leistungsverlust. Die Erklärung: Die MGU-K an seinem Ferrari hatte einen kurzen Aussetzer, anschließend lief allerdings alles wieder normal.
Offen bleibt währenddessen weiterhin die Frage, wie sehr sich Ferrari am Samstag noch steigern kann. Aktuell scheint für die Scuderia maximal die Rolle als "Best of the Rest" hinter Mercedes drin zu sein. Und wenn Red Bull seine starke Leistung des Freitags bestätigen kann, müssen Vettel und Co. sogar aufpassen, dass die Bullen sie an diesem Wochenende nicht auch noch überrumpeln.