Fernando Alonso sieht die kommenden beiden Rennen als Wegweiser für den WM-Kampf: Sollte man dort keine Punkte auf Vettel aufholen, wird 2013 abgehakt
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Zwar ist Fernando Alonso seit dem Rennen von Spa-Francorchamps wieder der erste Verfolger von Sebastian Vettel im Kampf um die Weltmeisterschaft, allerdings musste sich der Spanier auch in Belgien wieder sieben Punkte vom Red-Bull-Piloten abknöpfen lassen. Damit setzte sich auf der Ardennen-Achterbahn allerdings nur der Trend des Sommers fort: In den letzten sechs Rennen konnte Alonso lediglich bei einem Grand Prix mehr Punkte holen als Vettel - und zwar in Silverstone, wo der Deutsche in Führung liegend ausschied.
Die Ausgangslage spricht somit eindeutig für den Dreifach-Weltmeister, der aktuell 46 Zähler Vorsprung auf den Ferrari-Star hält. Doch aufgeben kommt für Alonso deswegen noch nicht in Frage. "Wir müssen die Situation herumdrehen und werden glücklich sein, wenn wir in Monza und in Singapur vor ihm ins Ziel kommen", sagt er und sieht die kommenden beiden Rennen somit als letzte Chance im WM-Kampf an. "Mit Sicherheit sind es zwei wichtige Rennen."
Sollte sich dann am Bild in der Tabelle allerdings nichts geändert haben, dann hält der Spanier die WM für gelaufen. "Wenn wir nicht vor ihm ins Ziel kommen können und weiter Punkte verlieren, dann müssen wir an das Projekt 2014 denken, denn dann werden es nur noch sechs Rennen sein, in denen wir einen großen Rückstand aufholen müssen." Fährt Vettel also in Monza und Singapur wieder allen davon, dann soll Ferrari den F138 einmotten - zumindest von der Entwicklung her.
Doch noch ist es nicht soweit, noch sieht sich Alonso nicht geschlagen. Die Pace im Rennen von Belgien gibt dem Asturier noch einmal Mut für den Saisonendspurt. Auf der Strecke von Spa-Francorchamps konnte der Ferrari-Pilot am Sonntag noch bis auf den zweiten Platz nach vorne fahren, nachdem man das nasse Qualifying von der Strategie her in den Sand gesetzt hatte. "In Spa haben wir ein paar Schritte nach vorne gesehen, und wir hoffen, dass wir in diese Richtung weitergehen können."
Vor den frenetischen Tifosi will die Scuderia natürlich ein besonders gutes Ergebnis abliefern. Die Charakteristik mit dem niedrigen Abtrieb sollte dem Fahrzeug entgegenkommen, hofft Alonso. Einem guten Ergebnis stehe somit nichts mehr im Weg. "Wir müssen am Sonntag im Rennen Leistung abliefern, aber wir kommen mit viel Selbstvertrauen hierher und sind bereit zum kämpfen. Wir möchten um den Titel kämpfen, wie wir es im vergangenen Jahr bis zum letzten Rennen getan haben."
Der letzte Strohhalm nach dem Europafinale bleibt dann nur noch Singapur, wo Ferrari mit viel Abtrieb ein ernsthafter Test erwartet. "Dort können wir sehen, wie viel Fortschritt wir gemacht haben", kündigt Alonso an. Der Stadtstaat im Südosten Asiens wird somit wohl das entscheidende Rennen für Ferrari im Hinblick auf den weiteren Saisonverlauf, doch der Spanier gibt sich optimistisch, dass man Vettel das Leben noch schwer machen kann: "Ich glaube, dass wir es schaffen können. Lasst uns an diesem Wochenende damit beginnen."