Kimi Räikkönen am ersten Trainingstag schneller als Sebastian Vettel, der auf dem Longrun die Nase vorn hat - Neuer Heckflügel und Blasenbildung an den Reifen
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Ferrari ist mit dem Sieg vom Ungarn-Grand-Prix im Gepäck zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps angereist. Die Streckencharakteristik ist jedoch eine gänzlich andere, weshalb man in Sachen Aerodynamik nachgerüstet hat.
So probierte die Scuderia am ersten Trainingstag in den Ardennen zwei verschiedene Heckflügel. Neben dem Standardmodell kam eine neue Variante mit weniger Luftwiderstand und somit weniger Abtrieb zum Einsatz. Damit war man - erwartungsgemäß - vor allem im ersten und im letzten Sektor der über sieben Kilometer langen Strecke stark unterwegs.
Im Gesamtklassement des Freitags musste sich Ungarn-Sieger Sebastian Vettel hinter seinem Teamkollegen Kimi Räikkönen einreihen. Der bei Ferrari auch für 2016 bestätigte Finne schloss den Tag mit einer Sekunde Rückstand auf die Bestzeit von Nico Rosberg (Mercedes) als Sechster ab. Vettel fehlte auf Platz zehn rund eine halbe Sekunde auf seinen Teamkollegen.
Auf den Longruns war Vettel im Vergleich zu Räikkönen rund eine Sekunde schneller unterwegs, allerdings sind diese mit Vorsicht zu genießen, weil der Reifenplatzer von Mercedes-Pilot Rosberg und die damit verbundene Unterbrechung das Pensum einiger Piloten einschränkte.
"Der Tag war nicht so schlecht, wenngleich unser Programm durch die roten Flaggen etwas beeinträchtigt wurde. Die Situation war aber für alle gleich", sagt Räikkönen und merkt an: "Unterm Strich haben wir trotzdem alles geschafft, was wir uns vorgenommen hatten." Der Finne hatte am Nachmittag mit Blasenbildung am linken Vorderreifen zu kämpfen und wurde einmal kurz neben der Strecke gesichtet. Davon lässt sich der viermalige Spa-Sieger aber nicht aus der Ruhe bringen.
"Was die Reifen betrifft, hatten wir an der Vorderachse ein wenig Blasenbildung. Das ist natürlich nicht ideal, aber auch kein Desaster. Es gibt viele Möglichkeiten, wie wir da gegensteuern können. Wir werden morgen unser Bestes versuchen. Dann schauen wir mal, was am Sonntag möglich ist", sagt Räikkönen, der im Jahr 2009 für den bisher letzten Ferrari-Sieg in Spa sorgte.
Vettel glaubt an Steigerung
Vettel, der am Sonntag seinen 150. Grand Prix bestreitet - und das beim 900. Grand-Prix-Start von Ferrari als Hersteller - ergänzt: "Es war vielleicht nicht der beste Tag für uns. Es war ziemlich schwierig, einen Rhythmus zu finden. Ich glaube aber, dass wir morgen einen Schritt nach vorn machen können. Das müssen wir auch, denn wir wollen ja nicht Zehnter werden. Ich bin aber zuversichtlich, dass wir das Auto noch verbessern können."
Grundsätzlich präsentiert sich Vettel nach der vierwöchigen Sommerpause gut erholt. "Es ist gut, mit einem Sieg aus dem letzten Rennen anzukommen. Wir müssen aber auf dem Boden bleiben. Es ist eine ganz andere Strecke hier und es herrschen andere Bedingungen. Wir werden auch dieses Wochenende wieder versuchen, unser Bestes zu geben. Danach freue mich schon sehr auf das Rennen in Monza", so der Deutsche, der in zwei Wochen erstmals als Ferrari-Pilot im Königlichen Park antreten wird.