Die Ausgangsposition für Sonntag stimmt, das Rennen soll es dann auch. Bei Ferrari ist man sich im Klaren, dass man nicht viel mehr tun kann.
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Die dritte Pole in Folge in Sao Paulo war genau das, was Felipe Massa beim diesjährigen Saisonfinale gebraucht hatte, dementsprechend außer sich war er auch. Die Jubelstürme von den Tribünen dürften dazu beigetragen haben, dass er das Lächeln nur schwerlich aus dem Gesicht bekam. "Ich habe auf meinem ersten Run in Q3 eine tolle Runde gefahren und dachte eigentlich gar nicht daran, noch eine zweite zu fahren. Aber man weiß ja nie, was passieren kann. Ich war der Erste, der die schwarz-weiß karierte Flagge bekam und hätte wohl dumm ausgesehen, wenn jemand meine Zeit noch verbessert hätte", sagte der Ferrari-Pilot.
Es ging aber alles gut und Teil eins des wiederholten Brasilien-Wunders war einmal eingetreten. Und Massa musste betonen, dass er sich auf seine Strategie am Sonntag durchaus verlassen kann - und das nachdem ihn sehr viele als sehr leicht einschätzen. "Das Auto läuft sehr gut und ich bin für den Start in der bestmöglichen Position. Ich werde versuchen, zu gewinnen: das ist mein Ziel. Über den Rest denke ich nicht nach, denn das hängt weder an mir oder dem Team. Ich bin ruhig", betonte er. Er hat zwar bemerkt, dass sich um ihn herum eine große Erwartungshaltung aufgebaut hat, doch daraus zieht er seiner Auskunft nach positive Energie, die er am Sonntag nutzen will.
Räikkönen kennt die Ziele genau
Nicht ganz so aufgedreht war Kimi Räikkönen nach dem Qualifying, denn er hatte es nicht so perfekt erlebt wie sein Teamkollege. Mit seinem dritten Startplatz war er dennoch zufrieden, da er sich damit in einer guten Ausgangsposition sah. "Ich bin sehr zuversichtlich für das Rennen. Wir haben ein tolles Auto und das Untersteuern, mit dem ich heute in Q3 Schwierigkeiten hatte, sollte morgen kein Problem sein. Wir sind uns genau im Klaren darüber, was wir tun müssen, damit das Team seine Ziele erreicht. Wir werden versuchen, vorne führend wegzufahren und dann unser Rennen fahren, so wie 2007. Dann werden wir sehen, wo wir stehen", erklärte der Finne. Zwei Faktoren konnte er aber nicht ausklammern: einerseits das benötigte Glück, andererseits die Reifen, die im Rennen gut gemanagt werden müssen. "In diesem Punkt sind wir in guter Verfassung."
Dass das Rennen ohnehin noch lange wird, dessen war sich auch Teamchef Stefano Domenicali bewusst. "Ich freue mich sehr für Felipe, der ein starkes Qualifying abgeliefert hat. Dieses Ergebnis, gemeinsam mit der Begeisterung der brasilianischen Zuseher, wird ihm für morgen noch mehr Motivation geben - sollte er überhaupt noch mehr brauchen", sagte er. Gemeinsam mit Rennchef Luca Baldisserri war sich Domenicali aber einig, dass das Wetter am Sonntag noch eine gewichtige Rolle spielen könnte. Dennoch formulierte er die Ziele für das Rennen einfach: "Wir wollen beide Autos vor den Rest bringen und errechnen, wie es in beiden Meisterschaften aussieht. Es wird sehr schwer, aber wir werden unser Bestes geben."