Ferrari erwischt einen guten Auftakt in das Formel-1-Grand-Prix-Wochenende 2016 in Suzuka: Kimi Räikkönen zunächst deutlich vor Sebastian Vettel
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Vor dem Start in das Formel-1-Rennwochenende 2016 in Suzuka hatten viele Experten angesichts des Streckenlayouts ein Duell zwischen Mercedes und Red Bull an der Spitze und einen Rückstand für Ferrari vermutet. Der Freitag in Japan zeigte jedoch ein anderes Bild. Die Mannschaft aus Maranello legte schnelle einzelne Runden und starke Longruns auf die spektakuläre Bahn. Vor allem Kimi Räikkönen wusste trotz eines nicht perfekt eingestellten Autos zu überzeugen.
In 1:32.573 Minuten setzte sich der Finne zum Auftakt auf den dritten Rang, der Rückstand auf die erneut dominierenden Mercedes hielt sich in Grenzen. "Bezüglich der Balance ist das Auto noch nicht da, wo ich es gern hätte. Die Rundenzeit war aber trotzdem gut, was mich etwas überrascht hat", sagt Räikkönen nach 43 Runden am Freitag. Phasenweise hatten den Ex-Champion Probleme mit dem Antrieb gebremst. Das Ferrari-Aggregat warf Fehlzündungen. Man tauschte einen defekten Sensor aus.
"Das Gefühl ist noch nicht gut. Es gibt viel Untersteuern. Vor allem im ersten Teil der Strecke muss ich mit dem Wagen richtig kämpfen. Am Ende wurde es etwas besser. Wenn wir das Auto noch besser hinbekommen und ich mich darin wohler fühle, dann können wir noch einiges zulegen", blickt Räikkönen zuversichtlich auf die kommenden Tage. Das lästige Untersteuern führte bei ihm am Morgen zu einem zwischenzeitlichen Ausritt, der jedoch keine weiteren Folgen hatte.
Wie kann man Grip ans Auto schrauben?
Während Räikkönen den Mangel an Abtrieb mir direkten Worten im Funk anmahnte ("Fühlt sich an, als wäre gar kein Frontflügel da!"), spulte Teamkollege Sebastian Vettel ein anderes Programm in aller Ruhe ab. Der Deutsche, der wegen einer Strafe nach dem Startcrash in Malaysia drei Plätze in der Startaufstellung nach hinten versetzt wird, vermied den Medium-Pneu am Freitag und konzentrierte sich auf Versuche mit den harten und weichen Pirelli-Pneus. Beide Ferraris überzeugten mit starken Longruns.
"Es war gut. Wir hatten keine Probleme am Auto, konnten unser gesamtes Programm abspulen. Den Speed können wir noch nach oben schrauben", so die Bilanz des Heppenheimers, der im Gesamtklassement des Freitags auf Rang fünf geführt wurde. Der Rückstand auf Räikkönen betrug rund eine halbe Sekunde. "Das Auto liegt noch nicht ideal. Es ist hier wichtig, dass man sich im Auto wohlfühlt, um wirklich alles herauszuholen. Da können wir uns noch steigern."
"Wir wollen morgen schneller sein. Wir müssen die Balance besser treffen. Mehr Grip ans Auto schrauben geht nicht", scherzt Vettel. "Wenn man die Balance besser hinbekommt, sodass man sich als Fahrer wohler fühlt und den Grip sozusagen besser verteilt, dann geht es in der Regel schneller. Das kann auf einer Strecke wie Suzuka viel ausmachen. Es muss in der einen Runde aber auch alles sitzen - gerade im Qualifying. Das kann schon ein paar Zehntel ausmachen."
Vettel muss vor allem im Qualifying perfekte Arbeit abliefern, um durch seine Strafe nicht hoffnungslos in das Rennen gehen zu müssen. "Das ist nicht schön, aber es ist nicht so schlimm, dass man es nicht wieder herausholen kann. Es hilft natürlich nie, wenn man weiter hinten starten muss, aber es kann so viel passieren. In Suzuka kann es auch immer mal Regen geben. Darauf müssen wir vorbereitet sein. Überholen kann man hier, wenngleich es nicht ganz so einfach wird", sagt er.