Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene glaubt an den eingeschlagenen Weg der Scuderia: 2016 mehr Podestplätze als im Vorjahr - Sieg in diesem Jahr möglich
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Vor dem Start in die Formel-1-Saison 2016 hatte sich Ferrari ein klares Ziel auf die Fahnen geschrieben. Man wollte erster Mercedes-Jäger werden und sogar ein Wort um die Vergabe der WM-Titel mitsprechen. Die Realität sieht anders aus. Mit 252 Punkten belegt die Scuderia hinter Mercedes und Red Bull nur auf Rang drei in der WM. Gab es im Vorjahr noch drei Jubeltage wegen drei Siegen von Sebastian Vettel, so sind 2016 bisher nur Krümel in Form von zweiten und dritten Plätzen abgefallen.
"Im vergangenen Jahr lief es ganz gut für uns. Es stimmt, dass wir 2015 mehr Siege hatten, aber man darf nicht immer nur an die oberste Stufe des Treppchens denken", meint Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene im exklusiven Interview mit 'Motorsport-Total.com'. "In diesem Jahr haben wir im Vergleich zur vergangenen Saison mehr Podestplätze geholt. Was uns fehlt, ist natürlich ein Sieg. Es gab durchaus Rennen, die wir hätten gewinnen können."
"Es stehen immerhin noch acht weitere Grands Prix in diesem Jahr auf dem Plan. Es ist noch ein bisschen zu früh, Rückschlüsse auf das gesamte Jahr zu ziehen. Ich bin guter Dinge, dass wir zum Ende der Saison in einer anderen Position sein werden", zeigt sich der Italiener zuversichtlich. Arrivabene würde den italienischen Fans gern einen Erfolg beim kommenden Heimspiel in Monza präsentieren. Ein Traum der Tifosi - mehr aber wohl nicht.
Mercedes einfach nicht zu packen?
"Man darf eines nicht vergessen: Mercedes ist wirklich ziemlich stark. Sie sind stärker als wir erwartet hätten, das muss ich ehrlich zugeben. Ich bin tatsächlich erst seit 18 Monaten im aktuellen Amt, aber ich bin seit 35 Jahren in der Szene unterwegs. Das aktuelle Mercedes-Team ist das stärkste, das ich in der Formel 1 in der ganzen Zeit erlebt habe", sagt der Ferrari-Teamchef und relativiert anschließend: "Sagen wir, in den zurückliegenden zehn Jahren gab es kein solch starkes Team wie Mercedes es jetzt ist."
Arrivabene hat Marco Mattiacci am Ende der Formel-1-Saison 2014 als Teamchef beerbt. Es gab einen Aufschwung, der nun aber droht, ins Stocken zu geraten. "Wenn man die Siege und Podestplätze in dieser Zeit mal zusammenzählt, dann sind das mehr als in den drei Jahren davor. Das bedeutet, dass der Job gut gemacht wurde. Wir haben sicherlich noch einiges an Weg vor uns, aber wir alle sind fest entschlossen, am Erreichen der Ziele weiter zu arbeiten."
Der ehemalige Marlboro-Manager ist fest davon überzeugt, dass neue Strukturen und die Mitarbeiterzahl von insgesamt rund 1.100 dazu führen müssen, dass Ferrari noch in der laufenden Saison 2016 zu großen Erfolgen kommt. "Das ist das, was wir uns vorgenommen haben", so Arrivabene. "Auf bestimmten Strecken werden wir unsere Chancen haben, da bin ich sicher - schon in diesem Jahr. Auf anderen Kursen werden wir kämpfen müssen, hart kämpfen müssen. Ich bin aber wirklich zuversichtlich, dass wir es schaffen können."
Das gesamte Exklusivinterview mit Ferrari-Teamchef Maurizio Arrivabene lesen am Donnerstag auf 'Motorsport-Total.com'.