2011 streikt Ferraris neuer Windkanal und das Formel-1-Team muss in Toyotas Anlage in Köln ausweichen - Jetzt zieht das Team in Maranello mitten unter der Saison um
© Foto: Ferrari
"Endlich", müssen sich die Verantwortlichen bei Ferrari denken, "können wir umziehen." Nach einem Zeitungsbericht der 'BILD am SONNTAG' zieht der Traditionsrennstall innerhalb von Maranello in die neue Fabrik um. Das Gelände, auf dem aktuell die Sportwagen der Scuderia hergestellt werden, wird in den nächsten Monaten um die Formel-1-Sparte erweitert.
Dass der Umzug mitten in der laufenden Saison beginnt, bezeichnet Teamchef Maurizio Arrivabene als "nicht ideal, aber was wollen wir machen?" Drei bis vier Monate würde es dauern, bis alle Ingenieure endlich an ihrem neuen Arbeitsplatz seien. Ob die Prozedur zum jetzigen Zeitpunkt eher hinderlich oder langfristig von Vorteil ist, wird sich im Verlauf der nächsten Wochen zeigen. Die Fans von Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen können nur hoffen, dass sich die Übersiedlung nicht als Hemmschuh erweist. Aber vielleicht bekommt Ex-Red-Bull-Pilot Vettel auf diese Weise viel eher zu neuen Flügeln.
Dass neu aber nicht immer besser sein muss, diese Erfahrung machte Ferrari in der Vergangenheit. Erst 2014 lief der neue Windkanal endlich reibungslos und liefert dem Team wichtige Erkenntnisse, nachdem die 2011 eröffnete Anlage zunächst fehlerhafte Daten geliefert hatte, die nicht mit den Werten auf der Strecke übereinstimmten. Das Team war daraufhin gezwungen, die Anlage des ehemaligen Toyota-Rennstalls in Köln zu nutzen, während die Millioneninvestition in Maranello erst aufwändig neu kalibriert werden. Das Problem schleppte das Team nahezu zwei Jahre mit sich herum.
Durch die neuentstandenen 25.000 Quadratmeter, auf der sich ein brandneuer Simulator sowie die neuen Abteilungen für Motorenentwicklung und Chassisdesign sowie die Produktion befinden, wollen die Roten entscheidende Zehntel auf ihre Konkurrenz von Mercedes gutmachen. Laut 'BILD am SONNTAG' soll allein der neue Motoren-Prüfstand 40 Millionen Euro gekostet haben.