Jahre lang war Malysia Ferrari-Land. Nach dem McLaren-Sieg im Vorjahr sieht es dieses Jahr wieder Rot aus.
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Ron Dennis, Martin Whitmarsh und Norbert Haug hatten es in Melbourne prophezeit: die Saison ist wegen eines guten und eines frustrierenden Rennwochenendes noch nicht entschieden. McLaren hatte in Melbourne das gute, Ferrari das frustrierende Erlebnis. In Malaysia drehte sich das Bild um, wie vor einem Jahr - nur war es damals McLaren, das den Spieß nach einem Ferrari-Auftaktsieg umkehrte.
"Wir hatten erwartet, dass unsere Gegner an diesem Wochenende stärker sein würden", adelte Dennis die Doppel-Pole der Roten. "Wir haben heute unseren normalen Standards entsprochen - das beweisen die Ergebnisse", freute sich Stefano Domenicali über die erste rote Startreihe des Jahres. Der Stachel von Melbourne saß bis dahin tief. "Allerdings haben wir erst einen kleinen Schritt für den Grand Prix gemacht." Das Rennen müsse man schließlich erst noch fahren. Darin rechnet sich auch McLaren eine Chance aus. Einmal, wenn der vorausgesagte Regen tatsächlich kommen sollte, und einmal, "weil wir eine gute Rennstrategie haben", wie Whitmarsh, Haug und Dennis übereinstimmend aussagten.
Die wenigen Regentröpfchen in den Schlussminuten des Qualifyings beeinträchtigen das Ergebnis noch nicht. So ist Felipe Massa erwartungsgemäß überglücklich mit seiner Pole. "Es ist sehr wichtig vorne zu starten und hoffentlich kann ich ein gutes Rennen fahren." Man wisse, dass der F2008 auf Long Runs sehr konkurrenzfähig sei, dennoch müsse man das Rennen erst überstehen. Schließlich war die Zuverlässigkeit bislang nichts, womit Ferrari hätte glänzen können.
Kimi Räikkönen war mit seinem Qualifying nicht ganz zufrieden. "Ich bekam die Reifen nicht ganz zum Arbeiten", benannte er das übliche Ferrari-Problem für Q3. "Das Rennen wird sehr hart, aber ich hatte einen guten Start in Melbourne, vielleicht kann ich das morgen auch schaffen."
Bester Verfolger ist überraschenderweise Heikki Kovalainen und nicht Lewis Hamilton. "Ich freue mich, dass ich zum zweiten Mal in Folge auf der dritten Startposition stehe", so der Finne. "Natürlich wäre uns ein Platz in der ersten Reihe lieber gewesen, aber Felipe Massa und Kimi Räikkönen waren hier das ganze bisherige Wochenende sehr stark und deshalb ist Platz drei das bestmögliche Ergebnis für uns." Auch er möchte nun abwarten, wie unterschiedlich die Strategien ausfallen werden.
Darauf setzt auch Lewis Hamilton. "Ich hatte im dritten Teil des Qualifyings leichte Probleme, weil die Reifen nicht so viel Grip aufbauten wie zuvor", klagte er wie so viele Piloten über den Streckenzustand. "Außerdem war es nicht einfach, eine Lücke im Verkehr zu finden, deshalb konnte ich Bremsen und Reifen nicht optimal aufwärmen. Ehrlich gesagt, habe ich heute keinen perfekten Job gemacht."