Der letzte Sieg der Scuderia in Kanada liegt ganze neun Jahre zurück, ein gewisser Michael Schumacher zeigt sich verantwortlich - Diese schwarze Serie soll nun reißen
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Für Ferrari war der Circuit Gilles-Villeneuve in Kanada in den vergangenen Jahren kein gutes Pflaster. Zwar hat die Scuderia in Summe bereits elfmal dort gewonnen, der letzte Erfolg liegt aber nunmehr neun Jahre zurück: 2004 fuhren Michael Schumacher und Rubens Barrichello zum roten Doppelsieg. Seitdem war das beste Ergebnis ein dritter Platz von Fernando Alonso im Jahr 2010; Teamkollege Felipe Massa hat es bei neun Starts in Montreal bisher noch gar nicht aufs Podium geschafft.
Die Chancen, dass diese schwarze Serie der Roten am kommenden Wochenende reißt, stehen nicht schlecht. Schließlich steht Ferrari bislang sehr gut da in der Gesamtwertung, besonders die Rennpace war meist beeindruckend - wäre da nicht das enttäuschende Ergebnis von Monaco: "Das war kein einfaches Wochenende für uns", erinnert sich Teamchef Stefano Domenicali: "Wir haben seitdem hart gearbeitet und vor allem die Daten analysiert, um zu verstehen, warum die Performance nicht war wie erwartet."
Mit dem Fahrzeug von Monaco habe der Ferrari für Kanada kaum noch etwas gemein: "Wir haben das Auto komplett neu aufgesetzt, wie es Montreal verlangt - weg von der Strecke mit dem höchsten erforderlichen Anpressdruck von allen und hin zur Strecke mit dem niedrigsten der bisherigen Rennen in dieser Saison", so der Italiener. Besonders am Chassis von Massa habe man einige Änderungen vorgenommen nach dessen Unfall in Monte Carlo.
Bei Ferrari verbindet man Kanada vor allem mit einem Namen: Gilles Villeneuve. Der Kanadier, nach dem auch die Strecke auf der Ile Notre-Dame benannt ist, konnte zwar nie Weltmeister werden, wird aber durch seinen Charakter immer im Gedächtnis der Italiener verankert bleiben. Im vergangenen Jahr hatte sein Sohn Jacques (Weltmeister von 1997) einen Ferrari seines Vaters um den Fiorano-Kurs der Scuderia gelenkt - in Gedenken an den 30 Jahre zuvor tödlich verunglückten Gilles.
Nun zähle aber nur noch die Gegenwart: "Wenn man die ersten sechs Saisonsaison im Ganzen betrachtet, hat sich unser Auto als stark erwiesen und in der Mehrzahl der Fälle sehr gute Charakteristiken gezeigt, wenngleich auch andere Teams noch schneller waren", zeigt sich Domenicali zufrieden. "Ich denke, der Kurs in Montreal sollte uns erlauben, unsere Stärken auszuschöpfen. Wie etwa die Bremsen, die dort ein Schlüsselelement sind. Hoffen wir, dass sich das zu unseren Gunsten entwickelt", so Ferraris Teamchef.