Ferrari: Zanardi würde Massa feuern

, 30.08.2012

Ex-Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi würde Felipe Massa rausschmeißen, tatsächlich stehen die Chancen auf einen Verbleib bei Ferrari aber etwas besser

Ferrari hat am Mittwoch vor dem Grand Prix von Ungarn die Option auf Felipe Massa zunächst verstreichen lassen, dennoch mehren sich die Anzeichen, dass der Beinahe-Weltmeister von 2008 bleiben darf. Denn erstens sind nur wenige Alternativen auf dem Markt verfügbar und zweitens zeigt die Formkurve von Massa seit einigen Wochen nach oben.

Teamchef Stefano Domenicali wird sich die Vorstellungen des Brasilianers bei den beiden bevorstehenden Rennen in Spa-Francorchamps und Monza wohl sehr genau anschauen, doch sollte Massa seinen Aufwärtstrend bestätigen, steht einer Vertragsverlängerung nichts mehr im Weg. Denn mit Fernando Alonso, der sich aus verständlichen Gründen eine bequeme und bekannte Nummer zwei an seiner Seite wünscht, hat er einen politisch einflussreichen Fürsprecher. Brasilianische Medien berichten vereinzelt sogar schon, dass alles unter Dach und Fach ist.

Der ehemalige Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi würde eine solche Entscheidung nicht verstehen: "Ganz klar nein", antwortet er auf die Frage von 'Auto Bild motorsport' , ob er Massa noch eine Chance geben würde. Denn: "Er ist einfach zu schwach. Ich gebe ja zu: Man darf nicht erwarten, dass jeder Fahrer im Ferrari die Leistung eines Alonso bringen kann. Aber wenn Fernando 140 Punkte hat, könnten ein Nico Hülkenberg oder Adrian Sutil bestimmt 100 Punkte holen. Mit einem anderen Fahrer würde Ferrari jetzt auch die Konstrukteurs-WM anführen."

Die erwähnten deutschen Fahrer könnte er sich gut anstelle von Massa im zweiten Ferrari vorstellen: "Hülkenberg ist jung, schnell und intelligent. Die Art und Weise, wie er sich nach einem Jahr Pause präsentiert, ist erstaunlich", lobt der 45-Jährige den Force-India-Piloten und ergänzt: "Statt auf einen Jenson Button würde ich auf einen unverbrauchten Fahrer setzen. Dazu zähle ich weiterhin auch Sutil. Beide, Hülkenberg und Sutil, sind kein großes Risiko. Wer weiß, vielleicht ist einer von ihnen sogar ein künftiger Champ?"

Ferrari befindet sich jedenfalls in einer komfortablen Position, was etwaige Verhandlungen mit Massa angeht, denn der 31-Jährige hat auf dem Transfermarkt ohnehin kaum Alternativen und kann vom Team hingehalten werden - zum Beispiel so lange, bis die Force-India-Option auf Hülkenberg abläuft, was wohl irgendwann im September passieren wird. Und klar ist auch: Ferrari hat die Option im Juli bewusst verstreichen lassen, um Massas Jahresgehalt von geschätzten 7,5 Millionen Euro drastisch reduzieren zu können...

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