Nachdem sich Sebastian Vettel und Kimi Räikkönen neben Mercedes auch einem Williams geschlagen geben mussten, sollen die Reifen im Rennen die Wende bringen
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Dass sich Ferrari in Sotschi den dominanten Mercedes-Piloten geschlagen geben musste, ist keine große Überraschung. Die Scuderia musste sich aber auch hinter dem Finnen Valtteri Bottas anstellen und belegte im Qualifying für den Grand Prix von Russland die Plätze vier und fünf. Sebastian Vettel erwies sich einmal mehr als der schnellere der beiden Ferrari-Piloten und hatte 0,852 Sekunden Rückstand auf Pole-Setter Nico Rosberg, Kimi Räikkönen fehlten 1,235 Sekunden.
In Q1 und Q2 hatten die Ferrari-Piloten keine Probleme, sich zu qualifizieren, in Q3 scheiterten beide daran, im zweiten Versuch Valtteri Bottas abzufangen: Räikkönen verbremste sich in Kurve 13, Vettel konnte zwar seine Rundenzeit verbessern, blieb aber um 0,053 Sekunden hinter dem Finnen.
Vettel selbstkritisch
"Williams war im Vorjahr auf dieser Strecke schon sehr stark", fällt Vettel gegenüber 'RTL' auf. Damals verpasste Bottas die Pole-Position wegen eines Fehlers in der Zielkurve. Der viermalige Weltmeister gibt sich aber auch durchaus selbstkritisch: "Der dritte Platz war möglich, aber dafür hätte ich einfach die Runde ein bisschen besser hinkriegen müssen."
Nach den ersten zwei Qualifying-Abschnitten, in denen Vettel übrigens ebenfalls hinter Bottas gelegen war, war er nach eigenen Angaben noch zuversichtlich. "Ich glaube, wir sind ganz gut gestartet, aber dann hat es irgendwie geklemmt", bilanziert er gegenüber 'Sky'. "Ich habe mich eigentlich sehr gut gefühlt im Auto, aber gegen Ende wurde es immer schwieriger, und die Rundenzeit kam nicht so einfach wie vielleicht am Anfang."
Für das Rennen glaubt er fest daran, Bottas abfangen zu können: "Ich glaube, dass für morgen alles drin ist, um um das Podest zu kämpfen. Für Mercedes wird es eng, aber wir werden alles probieren." Da das Training von einer verunreinigten Strecke, Regen und schließlich dem Unfall von Carlos Sainz überschattet war, konnte sich kaum ein Team ordentlich auf das Rennen vorbereiten.
Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meinte in Hinblick auf den Grand Prix, dass sein Team den Abbau der weichsten Reifenmischungen im Sortiment fürchtet. Erinnerungen an Sepang, Ungarn oder Singapur, wo Ferrari den Vorteil eines reifenschonenden Boliden ausspielte und die Silberpfeile besiegt, werden wach. Vettel zeigt sich dennoch vorsichtig: "Wenn Toto beunruhigt ist, dann ist das ein gutes Zeichen, aber ich weiß nicht. Ich glaube nicht immer, was er sagt, um ehrlich zu sein."
Räikkönen hadert mit Reifentemperatur
Teamkollege Kimi Räikkönen hatte im Qualifying Probleme, die Reifen auf die richtige Temperatur zu bringen. "Das war in nur einer Runde, wie es unser Plan war, ein bisschen knifflig, was an den kühlen Bedingungen lag. Bei meinem letzten Versuch in Q3 hatte ich nicht genug Zeit für mehr als eine Runde, und der Start war okay, aber dann bin ich hinausgetragen worden und habe viel Zeit verloren."
Für den Sonntag ist er optimistisch, da sich die Reifenproblematik ändern wird: "Ich bin sicher, dass sich die Rundenzeiten verändern werden, wenn die Reifen genauso funktionieren wie wir wollen. Und als sie funktionierten, da war das Handling des Autos ziemlich gut." Der Routinier hofft auf einen guten Start und ein starkes Rennen: "Hoffentlich können wir den Kampf aufnehmen."