Ferraris verdrehtes Qualifying: Q3 hat alles umgedreht

, 11.10.2008

Felipe Massa hatte im Fuji-Qualifying gut ausgesehen, bis es in Q3 ging. Da legte Kimi Räikkönen zu. Ferrari hatte ein verdrehtes Qualifying erlebt.

So sehr es Kimi Räikkönen auch freute, dass er wieder in die erste Startreihe gefahren war, für Ferrari war er eigentlich der falsche Fahrer, um weit vorne zu stehen. Denn WM-Anwärter Felipe Massa musste sich mit Rang fünf zufrieden geben und war danach doch ein wenig niedergeschlagen. "Heute war ich der schnellste Mann auf der Strecke, aber leider im falschen Moment. In Q3 hatte ich auf beiden Reifensätzen nie den richtigen Grip. Auf meinem ersten Run war ich auf meiner Outlap etwas vorsichtig, wodurch ich im ersten Sektor Probleme hatte und in Kurve drei einen Fehler machte", erklärte der Brasilianer.

Im zweiten Run gab er deswegen auf der Outlap mehr Gas, doch dadurch fehlte ihm dann am Ende der fliegenden Runde der Grip. "Also bin ich auf Startplatz fünf gelandet, was definitiv kein angenehmer Ort ist", bedauerte Massa. Als Ziel für Sonntag blieb ihm deswegen nur, sich nach vorne zu arbeiten und möglichst viele Punkte zu holen, um nicht noch mehr Boden auf Lewis Hamilton zu verlieren. "Das Setup am Auto ist gut und wir sollten stark sein. Kurve eins? Die ist ähnlich wie am Hungaroring, also hoffe ich, einen ähnlich guten Start machen zu können wie dort."

Räikkönen der Teamplayer

Helfen könnte Massa aber auch sein Teamkollege, wenn er beim Start Hamilton hinter sich lassen und aufhalten könnte. Räikkönen war mit Startplatz zwei und damit Reihe eins nicht ganz glücklich, denn eigentlich ist er doch lieber der Schnellste. "Außerdem bin ich mit dem Handling meines Autos nicht zufrieden: das ganze Wochenende habe wir hart gearbeitet, um das beste Setup zu finden, aber wir haben es nicht hundertprozentig hinbekommen. Wir haben unsere Leistung aber verbessert, vor allem mit viel Benzin", erzählte er und sah sich deswegen für das Rennen gut aufgestellt. Mit Blick auf das Rennen und das Saisonfinale gab er sich ganz als Teamplayer. "Morgen werde ich versuchen, das Beste aus der Situation zu machen. Mein Ziel ist es, die Saison so gut wie möglich zu beenden und dem Team dabei zu helfen, beide Weltmeisterschaften zu gewinnen."

Unter dem eigenen Potential geschlagen sah Teamchef Stefano Domenicali seine Mannschaft. Speziell wegen Massas Ergebnis schien er ein wenig enttäuscht. "Morgen werden wir vorne einen harten Kampf haben, vor allem wegen der Position unserer Gegner. Es wird ein langes Rennen, bei dem die Reifenleistung, die Strategie und das Teamwork wie immer entscheidend sein werden." Luca Baldisserri hatte bei Ferrari eine recht verdrehte Session erlebt, da er Massas Beobachtungen teilen musste und den Brasilianer in den ersten beiden Qualifying-Abschnitten sehr stark erlebt hatte. "Kimi hatte hingegen etwas Probleme. In Q3 war das aber alles umgekehrt und vor allem Felipe hatte bei seinen Reifen recht inkonstante Leistung und weniger Grip als davor. Dadurch kam auch Platz fünf heraus, da die Zeitabstände so klein waren. Kimi fühlte sich seinerseits mit der schweren Benzinladung viel wohler und schaffte eine starke Runde, die ihn in Reihe eins brachte", erklärte er und wollte am Sonntag irgendwie dafür sorgen, dass beide Autos vor die Konkurrenz kommen.

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