Sebastian Vettel erlebt am Mexiko-Freitag eine eiskalte Überraschung - Kimi Räikkönen hadert mit den Bedingungen - Hoffnung bei beiden
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Für Ferrari-Pilot Sebastian Vettel geht es an diesem Wochenende beim Grand Prix von Mexiko im Autodromo Hermanos Rodriguez in Mexiko-Stadt um die letzte winzige WM-Chance. 75 Punkte sind bei den verbleibenden drei Rennen der Formel-1-Saison 2017 (Mexiko, Brasilien, Abu Dhabi) maximal noch zu holen und Vettels Rückstand auf WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton (Mercedes) beträgt 66 Punkte.
Am Mexiko-Freitag wurde in den beiden Freien Trainings keiner der beiden Titelkandidaten auf Platz eins notiert. Nachdem Mercedes-Pilot Valtteri Bottas mit Bestzeit in den Tag gestartet war, ging die Bestzeit im zweiten Freien Training und damit auch die Tagesbestzeit an Daniel Ricciardo im Red Bull.
Hamilton reihte sich an zweiter Stelle ein, Vettel beendete den Tag auf Platz vier hinter Max Verstappen (Red Bull; 3.). Ein problemloser Freitag war es für Vettel aber nicht und das lag nicht nur am einen oder anderen Ausritt. Nach rund 25 der 90 Minuten der Nachmittagssession kam der Ferrari-Pilot in langsamer Fahrt an die Box und meldete über Funk, dass "irgendetwas explodiert" sei.
Vettels Feuerlöscher geht während der Fahrt los
Was war passiert? "Es war ein weiterer Freitag, der nicht zu 100 Prozent planmäßig verlief, weil der Feuerlöscher bei einem der Runs auf einmal losging", erklärt Vettel im Anschluss und geht ins Detail: "Eine Schraube hatte sich gelöst und dann findet der Druck natürlich seinen Weg nach draußen. Das war nicht sehr angenehm für mich. Ich wusste im ersten Moment nicht, was es war. Im ersten Moment hat es einfach nur gebrannt und im Nachhinein war es dann sehr kalt."
"Der Wechsel hat Zeit gekostet, aber wir konnten uns davon erholen", so Vettel, nachdem er mit neuem Feuerlöscher noch einmal ins Geschehen eingreifen konnte und auch das Longrun-Programm abspulen konnte. Wie lief es auf diesen Runden mit viel Sprit im Tank? "So lala. Ich hing im Verkehr fest, aber ich denke, das ging allen so. Die Strecke ist kurz. Da ist es immer knifflig", meint Vettel.
Seine zahlreiche Ausflüge in die mexikanische Botanik kommentiert der viermalige Weltmeister gelassen: "Ich glaube, die Strecke ist einfach rutschig. Ich glaube nicht, dass hier übers Jahr gesehen viel gefahren wird. Das macht es schwer, denn natürlich fehlt dann der Grip ein bisschen und es ist schwer, die Reifen aufzuwärmen. Ich glaube aber, damit hat jeder ein bisschen zu kämpfen." In der Tat war Vettel längst nicht der einzige, der am Freitag neben der Piste gesichtet wurde. Unter anderem auch WM-Leader Hamilton kam ebenfalls vom rechten Weg ab.
Räikkönen hadert mit Bedingungen
Vettels Ferrari-Teamkollege Kimi Räikkönen, der sich in der Tageswertung mit einem Rückstand von nur 0,091 Sekunden auf Vettel auf dem fünften Platz einreihte, spricht von einem "recht normalen Freitag" und präzisiert: "Wir können uns sicherlich noch verbessern. Klar hofft man immer, dass alles absolut perfekt läuft, aber das kommt eigentlich nie vor. Die Höhenluft und der geringe Grip machen es hier besonders schwierig."
Kann Ferrari am Samstag noch zulegen? "Da bin ich mir sicher", sagt Räikkönen, merkt aber auch an: "Gleichzeitig rechne ich genau damit auch bei den anderen." Vettel sieht es ähnlich: "Ich denke, insgesamt lief es okay, aber wir müssen uns noch verbessern."