FIA bietet Motoren-Kompromiss für 2013: Ecclestone und Hersteller wenig begeistert

, 22.05.2011

FIA-Präsident Jean Todt bietet den Herstellern einen Motor-Kompromiss für 2013 an, der aber weder dort noch bei Bernie Ecclestone besonders ankommt.

Es war vor allem Cosworth, das bei einem Treffen der Motorhersteller der Formel 1 am Samstagabend mit FIA-Präsident Jean Todt klar festhielt, dass man für 2013 keinen konkurrenzfähigen Vierzylinder-Motor zu einem vernünftigen Preis bauen könne. Ferrari und Mercedes sind mittlerweile zwar auch geschlossen auf Seite der Vierzylinder-Skeptiker, hielten sich aber noch zurück. Damit konfrontiert, dass gerade die Kosten ein Problem werden könnten, schlug Todt vor, dass man ein weiteres Jahr die V8 neben den Vierzylindern einsetzen könnte, bevor dann endgültig nur noch das neue Motoren-Reglement gilt - inwiefern das billiger wäre, ist fraglich.

Das Problem dabei allerdings, dass sichergestellt werden soll, dass die Vierzylinder besser dastehen, was dann die Frage eröffnete, wieso noch jemand bei Cosworth Kunde sein wolle, wenn der Motor schwächer ist als bei der Konkurrenz. Bernie Ecclestone hielt den Vorschlag auch nicht für besonders toll. "Er [Todt] redet nun darüber, die V8 noch ein Jahr länger einzusetzen. Aber ich denke, Ausgleichs-Formeln funktionieren nie, oder?", meinte der Formel-1-Boss.

Ich hoffe

2006 war zuletzt mit zwei verschiedenen Motorformeln in der Formel 1 gefahren worden. Damals durfte das finanzschwache Toro Rosso weiter mit einem beschnittenen V10 fahren, während die Konkurrenz bereits den V8 nutzte. Ob Todts erster Kompromissvorschlag ein Zeichen vergrößerter Flexibilität bei der FIA ist, konnte Ecclestone noch nicht beurteilen. "Wir müssen sehen. Ich weiß es nicht. Ich hoffe, ich hoffe, ich hoffe. Ich denke, er beginnt zu verstehen, dass alle Hersteller bemerken, dass es viel Geld kosten wird und sie das nicht an ihre Kunden weiterleiten können, weil die Motoren dann zu teuer würden", erklärte er.

Noch einmal musste Ecclestone betonen, dass die ganze Sache nichts mit Todt persönlich zu tun habe, da er mit dem FIA-Präsidenten keine Probleme habe, sondern vielmehr sein Freund sei. "Ich denke nur, die ganze Idee für diesen Motor ist der falsche Weg. Ich habe meine Meinung nicht geändert und ihm das gestern gesagt", meinte der Formel-1-Boss. Damit wollte er sich nicht unbedingt auf die Seite der Hersteller schlagen, sondern auf die Seite derjenigen, die mit der Formel 1 Geld verdienen wollen. Und da hat Ecclestone nach wie vor Sorgen, dass der neue Motor eben störend sein könnte, weil er sich eher wie ein GP3-Aggregat anhört und nicht wie ein Formel-1-Triebwerk.

Die Leute wollen Lärm

"Die Leute kommen zur Formel 1, sie haben den Lärm und die ganze Atmosphäre und wenn das verschwindet, dann werden nicht mehr so viele Zuschauer kommen und die Aufmerksamkeit wird abnehmen", betonte Ecclestone. Vor allem das Geräusch der Motoren ist ihm ein Anliegen, denn nach seiner Ansicht ist das ein wichtiges Element, das die Formel 1 ausmacht. Wegen der GP3 oder der GP2 würde niemand an die Strecke kommen. "Sie sind wegen des Lärms der Formel 1 da, das wollen sie." Todts Wunsch nach einer grüneren Formel 1 konnte Ecclestone ohnehin nicht nachvollziehen. Er brachte dazu noch einmal das Beispiel, dass die Tour de France mehr Benzin verbraucht als die Formel 1. "Nach meiner Meinung ist das alles nur Augenwischerei aus den falschen Gründen."

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