Stürmt Neo-WM-Leader Lewis Hamilton nun zum Titel oder schlägt Vettel zurück? Für FIA-Boss Jean Todt ist das keine Frage der Form, sondern der Haltbarkeit
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Nachdem Sebastian Vettel bis Monza die WM anführte, schnappte sich Mercedes-Star Lewis Hamilton ausgerchnet beim Ferrari-Heimspiel die Top-Position in der Gesamtwertung - und zwar um mickrige drei Punkte. Ist damit die Trendwende gelungen und werden die Silberpfeile mit Ferrari nun kurzen Prozess machen? Nicht, wenn es nach FIA-Boss Jean Todt geht. "Wenn dir jemand sagt, dass derjenige gewinnen wird, dann ist er ein Lügner, denn wir können es nicht wissen", hält der Franzose Prognosen derzeit für unmöglich. "Das ist gut."
Er glaubt, dass am Ende womöglich nicht die bessere Form, sondern die Haltbarkeit den Ausschlag geben wird. "Normalerweise sind sie Erster oder Zweiter. Aber könnt ihr euch vorstellen, dass es in einem Rennen 25 zu null ausgeht? Es wird schwierig sein, diese 25 Punkte aufzuholen", meint er. "Wer Zuverlässigkeitsprobleme bekommt, wird derjenige sein, der vielleicht die Meisterschaft verlieren wird."
Während für Todt ganz klar Hamilton und Vettel in der Favoritenrolle sind, will er auch einen Überraschungstriumph durch Valtteri Bottas, dem nach Monza 41 WM-Punkte fehlen, nicht ganz ausschließen. "Die Meisterschaft ist ziemlich eng. Es gibt zwei Fahrer, die zu den Favoriten gehören, auch wenn ein weiterer nicht so weit weg ist", beschreibt der ehemalige Ferrari-Teamchef die Lage in der Weltmeisterschaft.
Er weiß wovon er spricht: Denn im Jahr 2007, als er bei Kimi Räikkönens Sensationstitel die Geschicke der Scuderia leitete, hatte der Finne im Sommer ganze 26 Punkte Rückstand - allerdings nach dem alten Punktesystem. Das waren damals zwei Siege und ein dritter Platz. Bottas' Rückstand ist im Vergleich geringer.